Bruce Schneier: Überlasst die Security den Profis!

Mehr und mehr Unternehmen lagern ihre Netzwerksicherheit aus. Dieser Trend wird getrieben von einer einzigen Binsenweisheit: Es gibt einfach keinen anderen Weg, dem Fachkräftemangel an Security-Experten zu begegnen. Oder den wachsenden Bedürfnissen der Firmen, ihre Netzwerke zu öffnen. Oder auch den immer größeren Gefahren, die in der Netz-Umgebung von Firmen lauern.

Die Entscheidung, die Netzwerksicherheit auszulagern, ist eine schwierige. Die Entscheidung, was genau ausgelagert werden soll, ist aber eine beinahe unmögliche. Dabei ist das Angebot nicht klein: Managed Security Providers können vieles offerieren. Andere Firmen bieten ähnliche Dienste an und koppeln sie mit diversen Produkten oder Produktsuiten. Und manchmal kommt Outsourced Network Security im Paket mit anderen auslagerungsfähigen Netzwerkdiensten daher.

Auf der einen Seite sind die Versprechungen der ausgelagerten Sicherheit sehr attraktiv: Das Potential, die eigene Netzwerksicherheit entscheidend zu erhöhen, ohne ein halbes Dutzend Leute dafür einzustellen oder anderweitig ein Vermögen auszugeben – das ist schwer zu ignorieren. Auf der anderen Seite fühlt sich der Vorgang, die eigene Netzwerksicherheit an eine andere Firma abzugeben, zutiefst riskant an. In Wirklichkeit gibt es hier aber gar keine Dichotomie. Ein Team von Spezialisten anzuheuern um Netzwerksicherheit zu gewährleisten kann weit weniger riskant sein, als diese Expertise im eigenen Unternehmen aufzubauen. Und das kann auf jeden Fall billiger und auch effektiver sein – und Sie wissen auch schon warum. Sie haben vielleicht nur noch nicht unter den Vorzeichen von Netzwerksicherheit darüber nachgedacht.

Das primäre Argument für Outsourcing ist jedoch seine finanzielle Seite. Sich 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr rund um die Uhr abzusichern, erfordert fünf Vollzeitkräfte. Und noch mehr, wenn man Supervisoren und ein speziell ausgebildetes Eskalations-Team mit einberechnet. Selbst wenn eine Firma das Budget für diese Mitarbeiter freigegeben bekommt, wäre es auf dem heutigen Arbeitsmarkt sehr schwer, sie zu finden. Aber wer glaubt, die Einstellung sei das Problem, der hat noch nicht überlegt, wie er sie halten kann. Das ist die noch größere Herausforderung.

Sicherheitsmonitoring ist zutiefst unberechenbar: Sechs Wochen Langeweile werden gefolgt von acht Stunden Panik, dann werden sieben Wochen Langeweile gefolgt von sechs Stunden Panik. Angriffe gegen eine Organisation passieren einfach nicht häufig genug, um ein Team des erforderlichen Kalibers beschäftigt und interessiert zu erhalten. Das ist es, warum Outsourcing der einzig kosteneffektive Weg ist, die Bedingungen zu erfüllen.

Page: 1 2 3

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

1 Tag ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

2 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

3 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

3 Tagen ago

Thomas-Krenn.AG: viele Pflichten, knappe Ressourcen, mehr freie IT-Welt

IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.

3 Tagen ago

Stadt Kempen nutzt Onsite Colocation-Lösung

IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…

4 Tagen ago