Wochenrückblick: Geistiges Eigentum

Fröhlich sind die. Und dafür haben sie auch allen Grund dank der Technologien, die dieser Konzern entwickelt.

Vor der CeBIT ging’s einem so, bei der Pressekonferenz von IBM zum Thema “A Smarter Planet”. Sauberes Trinkwasser haben sie im Sinn, die Schonung natürlicher Ressourcen, Umweltschutz und Green IT, die Guten von Big Blue.

Und dann das! Die in Software gegossenen “Methoden… für strategisches globales Sourcing” wollten sie sich patentieren lassen, etwas weniger verschrubbelt formuliert: Wie man Leute rausschmeißt und deren Arbeitsplätze nach Indien verlagert.

Die Meldung kam bereits vorige Woche. Da allerdings war der 1.4., und um dieses Datum herum greift man derartige Nachrichten tunlichst nicht auf.

Aber niemand hat anschließend “April! April!” gerufen. Und deshalb ist jetzt klar, was man sich unter IBMs Smarter Planet eigentlich vorzustellen hat.

Und ein Bild vom IP (Intellectual Property) des Konzerns hat man auch bekommen. Schließlich hat er seine Methoden bereits ausgiebigen Praxistests unterzogen.

Auch andere verfügen über ein recht seltsames geistiges Eigentum, die CGZP (Christliche Gewerkschaft für Zeitarbeit und Personal-Service-Agenturen) beispielsweise. Die möchte Tarifverträge für Leiharbeiter abschließen. Dafür kämpft sie! – Derzeit vor Gericht.

Interessant ist diese eigenartige Truppe deshalb, weil man sich anhand von ihr die Bedeutung des in der IT so geläufigen Begriffs “proprietär” veranschaulichen kann. Äußerst proprietär ist schon ihre Auffassung von “christlich” und “Gewerkschaft”.

Die Löhne, die sie für das Prekariat ausgehandelt hat, liegen noch unter denen, die andere Organisationen vereinbart haben, jene die man mit etwas gesundem Menschenverstand – quasi der Open Source des Geistes – als Gewerkschaften bezeichnen würde. Eine etwas andere Gewerkschaft also ist die CGZP, eine, wie moderne Menschenhändler sie sich wünschen. Entsprechend gerne schließen die mit ihr Tarifverträge ab.

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Silicon-Redaktion

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