Der CIO muss die IT vor dem Hungertod retten

Rich Murphy, ehemaliger IT-Finanzchef bei der Deutschen Bank, würde in keiner Krise nur sparen – und wenn sie noch so tief ist. Der strategische Berater bei der Firma Planview schlägt vor, dass sich die IT gerade jetzt vor dem ansteckenden Kürzungsfieber des Managements schützen muss. Und zwar, in dem sie an der richtigen Stelle spart.

Eine weitere Möglichkeit, die RTB-Kosten zu kontrollieren und zu senken, besteht darin, die relativen Zusammenhänge zu betrachten. Ermitteln Sie die RTB-Ausgaben, die für das laufende Management der Softwareanwendungen erforderlich sind. Vergleichen Sie diese Summe mit der durchschnittlichen Anzahl der Ausfälle pro Monat. Ein hoher Prozentsatz bei den laufenden Ausgaben und eine große Anzahl von Ausfällen sind ein deutlicher Indikator für ein Qualitäts- und Ausgabenproblem. Wenn Sie ein Portfolio-Management-System im Einsatz haben, können Sie diese Informationen einfach abrufen; falls nicht, schätzen Sie die Kosten für jede einzelne Applikation, vergleichen diese mit den Ausfällen und erhalten so einen Ausgangspunkt für weitere Überlegungen.

Schritt 2: Wachstum als Schlüssel zum Erfolg.
Nachdem Sie die im Bereich RTB erforderlichen Maßnahmen eingeleitet haben, wenden Sie sich dem Thema Wachstum zu. Will ein Unternehmen langfristig überleben, muss es wachsen. Unternehmen mit Wachstumspotenzial sind sowohl für Mitarbeiter als auch für Investoren wesentlich attraktiver. Ein Unternehmen wie Google sorgt heute für sehr viel mehr Aufmerksamkeit als Dell, das noch vor wenigen Jahren eines der bedeutendsten Wachstumsunternehmen in der Technologiebranche war.

Wachstumspotenzial führt in der Regel auch zu einer höheren Börsennotierung. CTB ist der Wachstumskatalysator schlechthin. In den Unternehmen, in denen ich tätig war, entfiel der Großteil der CTB-Ausgaben auf neue Produkte oder neue Dienstleistungen. Werden in wirtschaftlich prekären Zeiten Wachstumsinvestitionen gekürzt, um die Ausgaben zu senken, ist das Ergebnis nicht selten ein Teufelskreis: auf Ausgabensenkungen aufgrund nicht mehr steigender Erträge folgen weitere Reduzierungen, die schließlich zur Pleite oder zur Übernahme des Unternehmens führen.

Wenn Sie Ihre Investitionen in Wachstum vernachlässigen, ist dies der Anfang vom Ende. Auch bei schlechter Konjunktur sind zwei Dinge Voraussetzung für ein kontinuierliches und langfristiges Wachstum: eine mehrjährige Perspektive auf die Unternehmensentwicklung und Investitionen in neue Wachstumsinitiativen. Nur Manager, die unbeirrt nach diesem Vorsatz handeln, werden ihrer Verantwortung als Führungskraft gerecht.

Lesen Sie morgen den zweiten Teil der Tipps von Rich Murphy