CIO-Strategien gegen das Totsparen bei der IT

Schritt 3: Innovation führt zu Wettbewerbsvorteilen
Betrachten Sie ein beliebiges Marktsegment. Sie werden feststellen, dass nur Unternehmen mit Innovationsvermögen und der Fähigkeit, sich auf kunden- oder marktbedingte Änderungen schnell einzustellen, in ihrer Branche führend sind. Dies hängt mit der oben erwähnten Wachstumsorientierung zusammen, geht aber wesentlich weiter. Was geschieht beispielsweise, wenn Unternehmen in Wachstum investieren, aber das gesamte Geschäftsmodell oder die Branche innovationsbedingt einen radikalen Wandel erfahren?

Es ist eine verbreitete Annahme, die Anpassungsfähigkeit von Unternehmen sei auf ihr Führungsteam oder eine dominierende Marktstellung zurückzuführen. Tatsächlich gibt es aber noch eine weitere Voraussetzung: Um sich anpassen zu können, müssen Unternehmen in geeigneter Weise langfristig investieren, um daraus Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Es gibt zahlreiche Begriffe für diesen Zusammenhang. In der Pharmaindustrie nennt man es „Forschung und Entwicklung”, im Energiesektor „Exploration” und im Finanzbereich spricht man von neuen Produkten wie etwa „Derivaten”. Fortschritt und Produktivität sind heute in erster Linie technologiegetrieben. Auf eine einfache Formel gebracht: Innovation besteht aus Investitionen in Technologie.

Der technologische Fortschritt beschleunigt das Tempo von Veränderungen in allen Bereichen eines Unternehmens und führt letztendlich zu Wettbewerbsvorteilen. Unternehmen, die in Change the Business (CTB) investieren, sind in der Lage, sehr schnell zum Marktführer aufzusteigen, wie zahlreiche Beispiele aus den letzten 25 Jahren belegen: Computer, LCDs und Fernseher, Handys, Internet, PDA, iPod, Spielekonsolen, Espresso-Vollautomaten für den Privathaushalt, RFID-Chips und alternative Treibstoffe.

Früher war IBM etwa bekannt für Großrechner und als Ausrüster von Rechenzentren. Durch den Druck der Konkurrenz reduzierte sich das Wachstum so stark, dass dem Unternehmen nur zwei Alternativen blieben: Anpassung oder Pleite. Die Antwort bestand aus einer kompletten Umgestaltung des Unternehmens. Heute produziert IBM Server mit unterschiedlichen Prozessoren für verschiedene Plattformen, bietet Services inklusive Beratung, Anwendungen und Outsourcing an und hat sogar Druckdienstleistungen im Angebot: ein weiter Weg für einen Anbieter von Großrechnern. Ich bin überzeugt, dass geeignete Investitionen in Technologien und der Wille, Technologien zu nutzen, um sich an die Veränderungen anzupassen, zu einer anderen Entwicklung geführt hätten.

Page: 1 2 3 4

Silicon-Redaktion

Recent Posts

KI-Governance für UnternehmenKI-Governance für Unternehmen

KI-Governance für Unternehmen

Regulatorischen Rahmenwerken für KI zwingen Unternehmen, Transparenz, Verantwortlichkeit und Risikomanagement in ihre KI-Anwendungen zu integrieren.

29 Minuten ago
Europa will Quantenmacht werden – und plant dafür strategischen WendepunktEuropa will Quantenmacht werden – und plant dafür strategischen Wendepunkt

Europa will Quantenmacht werden – und plant dafür strategischen Wendepunkt

Mit dem Quantum Act will die EU erstmals eine koordinierte Strategie auf den Weg bringen,…

3 Tagen ago
Durchbruch fürs QuanteninternetDurchbruch fürs Quanteninternet

Durchbruch fürs Quanteninternet

Telekom und Qunnect gelingt stabilste und längste Übertragung von verschränkten Photonen über ein kommerzielles Glasfasernetzwerk.

3 Tagen ago

KI-Strategie: Klarna schafft 1.200 SaaS-Dienste ab

Mit genKI gerät die Ära von Software as a Service ins Wanken. Die Alternative sind…

5 Tagen ago

Verschmelzen zweier Hochtechnologien: Quanten und KI

Event: Anwendertagung und Fachausstellung "Quantum Photonics" am 13. und 14. Mai 2025 in Erfurt.

6 Tagen ago

Vier neue EU-Regelwerke verändern den rechtlichen Rahmen für vernetzte Produkte grundlegend

Mit dem Cyber Resilience Act, dem Data Act, der Produktsicherheitsverordnung und der neuen Produkthaftungsrichtlinie greift…

6 Tagen ago