Gerücht: Oracle will Sun halbieren

Der Arbeitsplatzabbau könnte die Hälfte aller Sun-Mitarbeiter betreffen – besonders stark die Bereiche für Unix-Server und Storage. Einige Branchenbeobachter gehen davon aus, dass Oracle diese Bereiche verkleinern, verkaufen oder ganz schließen wird.

Die San Jose Mercury News berichtet, dass Oracle nach Abschluss der Übernahme von Sun mit den Einsparungsmaßnahmen beginnen könnte. Die Zeitung beruft sich auf Branchenbeobachter, die schätzen, dass ein Drittel oder gar die Hälfte aller Sun-Mitarbeiter ihren Job verlieren könnten.

Ende November konnte das Unternehmen auf 33.000 Angestellte weltweit verweisen. Allerdings hatte Sun bereits vor Oracle Entlassungen im großen Stil angekündigt. Zwischen 5000 und 6000 Mitarbeiter sollten bei Sun entlassen werden. Das entspricht nahzu 18 Prozent der Belegschaft. Das angeschlagene Unternehmen wollte so jährlich 600 Millionen Dollar Kosten einsparen.

Bill Coleman, CEO von Cassatt Software, glaubt dass Oracle an Suns High-End-Server-Sparte nicht viel Interesse haben wird. Sun sei in Sachen Speicherlösungen kein Branchenführer und konkurriere zunehmend mit Standardlösungen, so Coleman, der früherer den Rang eines Vice President bei Sun inne hatte und das Unternehmen BEA Systems mitgründete, das Oracle im Januar 2008 übernommen hatte.

Brendon Barnicle, Analyst bei der Investmentbank Pacific Crest Securities, erklärte, Oracle habe sehr genaue Vorstellungen über Kosteneinsparungen nach dem Kauf eines Unternehmens. So hatte der Softwarehersteller beispielsweise nach der Akquisition von PeopleSoft im Januar 2005 rund 5000 Mitarbeiter freigestellt und nach der Übernahme von Siebel Systems 2006 rund 2000 Stellen abgebaut.

Anfang der Woche hatte Oracle bekannt gegeben, Sun für einen Kaufpreis von 9,50 Dollar je Aktie zu übernehmen. Das Gesamtvolumen der Transaktion beziffern die beiden Unternehmen auf 7,4 Milliarden Dollar. Abzüglich der Sun-Kapital-Reserven kostete Oracle Sun 5,6 Milliarden Dollar.

Silicon-Redaktion

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