Vor dem Hintergrund von Oracles Software-Strategie sei die Übernahme durchaus sinnvoll. Aus Sicht von PAC wird Oracle dadurch weiter in den Infrastruktur-Software-Markt vordringen und dabei seine Wettbewerbsposition verbessern können.

Vier Produkte bzw. Technologien spielten hierbei eine wichtige Rolle: Java, Solaris, MySQL und andere Open-Source-Angebote. Mit Java sichere sich Oracle einen Branchenstandard, der von vielen Oracle-Partnern und Wettbewerbern wie beispielsweise IBM genutzt wird. Zudem bildet er die Grundlage für Oracles Fusion Middleware- und Datenbank-Angebote. Das Betriebssystem Solaris stelle eine weitere wichtige Plattform für die Oracle-Datenbank dar. Oracle erhalte dadurch neben einer breiten Kundenbasis ein solides Betriebssystem, das den Microsoft Windows Server unter Druck setzen kann.

Nun aber werde es knifflig für Oracle, so PAC: Im Gegensatz zu Java und Solaris habe Oracle-Chef Charles Phillips bislang wenig zum Wert der Open-Source-Datenbank MySQL für sein Unternehmen verlauten lassen. Aus Sicht von PAC ist es durchaus möglich, dass MySQL das Produktportfolio von Oracle ergänzen wird. Database 11g eigne eher für Rechenzentren von Großunternehmen, MySQL lasse sich besser auf den Mittelstand ausrichten. Für die Kunden dürfte vor allem interessant sein, wie Oracle die Datenbankprodukte zukünftig positioniert.

“Es besteht Aufklärungsbedarf, was Oracles weitere Open-Source-Strategie betrifft”, so Lynn Thorenz, Senior Consultant bei PAC. Sun sei sehr stark im OpenOffice.org-Projekt engagiert. Hier könnte Oracle seine Vertriebsstärke mit ins Spiel bringen und so Microsoft unter Druck setzen.

Bezüglich des Hardware-Geschäfts erscheint PAC ein späterer Verkauf der Sparte eine durchaus mögliche Option. In Krisenzeiten dürfte allerdings der Interessentenkreis mit der nötigen finanziellen Ausstattung begrenzt sein. Dafür könnten die Virtualisierungsprodukte sowie Suns Cloud Computing-Strategie das Oracle-Portfolio bereichern.

PAC rechnet für die nächsten Monaten weiterhin mit größeren Übernahmen auf dem IT-Markt. Branchenführer wie IBM, Microsoft, Cisco, HP oder SAP versuchten aktuell, ihre Cash-Ressourcen einzusetzen, um die Konkurrenz abzuhängen und am Ende der Krise die Nase vorn zu haben.

Silicon-Redaktion

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