Das größte Social Network der Welt hat neben einem laufenden Verfahren vor einem kalifornischen Gericht jetzt auch hierzulande Klage gegen StudiVZ eingereicht. Vor dem Landgericht Köln kam es am vergangenen Dienstag zu einer ersten mündlichen Verhandlung (Aktenzeichen: 33 O 374/08). Der Diebstahl von geistigem Eigentum des US-Weltmarktführers Facebook steht im Mittelpunkt der Verhandlungen.
Der gravierendste Vorwurf lautet, dass StudiVZ illegal auf das Computersystem von Facebook zugegriffen habe. Dadurch sei es möglich gewesen den Quellcode des US-Netzwerkes zu kopieren. Facebook klagte StudiVZ deshalb auf Unterlassung. Ein Sprecher von StudiVZ bezeichnete die Vorwürfe jedoch als haltlos. Doch laut Experten hat die deutsche Community schlechte Karten.
Tatsächlich ist der einzige optische Unterschied zwischen den beiden Plattformen ihr Farbschema: Facebook ist blau und StudiVZ ist rot. Ansonsten sehen die Plattformen identisch aus. StudiVZ-CEO Markus Berger-de Léon sagte gegenüber dem Kölner Express: “Wir sehen der aktuellen Verhandlung gelassen entgegen, da wir die Vorwürfe für haltlos halten”.
Der Vorsitzende Richter Heinz Georg Schwitanski unterbreitete in der mündlichen Verhandlung den beiden Parteien den Vorschlag, einen unabhängigen Gutachter zu bestellen, der die Quellcodes der beiden Plattformen vergleichen solle. Auf Basis des Gutachtens, könnten die beiden Unternehmen dann einen Vergleich aushandeln. Falls es nicht zu einer Einigung kommt, wird das Gericht am 16. Juni ein Urteil sprechen.
StudiVZ wurde im Oktober 2005 gegründet und im Januar 2007 für rund 50 Millionen Euro von Holtzbrinck übernommen. Die Community hat nach eigenen Angaben 5,5 Millionen Nutzer. Das US-Netzwerk Facebook ging Anfang 2004 an den Start, seit März 2008 gibt es eine deutsche Version. Facebook hat insgesamt 200 Millionen Mitglieder, doch hierzulande sind es nur etwa zwei Millionen.
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