Infineon tiefer in den roten Zahlen
Das deutsche Halbleiterunternehmen Infineon muss im zweiten Geschäftsquartal einen Verlust von 30 Prozent hinnehmen und erzielte einen Umsatz von 747 Millionen Euro.
Dies entspricht einem Rückgang von 10 Prozent im Vergleich zum Vorquartal und von 29 Prozent im Vergleich zum zweiten Geschäftsquartal 2008. Das Segmentergebnis in Summe betrug minus 110 Millionen Euro gegenüber minus 102 Millionen Euro im ersten Geschäftsquartal. Hier sind einmalig 33 Millionen Euro für die Reduzierung von Rückstellungen für Boni und Prämien enthalten. Der Verlust aus fortgeführten Aktivitäten sei verglichen mit dem vorangegangenen Quartal um knapp 30 Prozent auf 150 Millionen Euro angestiegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
“Die Maßnahmen zur Kostensenkung zeigten deutliche Effekte und der Umsatz entsprach trotz des schwierigen operativen Umfelds unseren Prognosen. Während der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahrs haben wir nicht nur die Investitionen in Anlagevermögen und das Nettoumlaufvermögen massiv reduziert, um den negativen Free-Cash-Flow zu begrenzen, sondern auch erfolgreich das effektivste Kostensenkungsprogramm implementiert, das es je bei Infineon gab”, sagt Peter Bauer, Sprecher des Vorstands der Infineon Technologies AG.
Vor dem Hintergrund der schwer einschätzbaren Marktentwicklung erwartet Infineon für das dritte Geschäftsquartal eine Umsatzsteigerung von etwa 10 Prozent gegenüber dem zweiten Geschäftsquartal. Vor allem die Mobilfunkchipsparte, welche unter anderem Nokia und Apple mit Single-Chip-Plattformen versorgt, werde ihre Einnahmen steigern, prognostizierte Infineon. Für das Gesamtjahr rechnet Infineon mit einem Umsatzrückgang von einem Fünftel und geht weiterhin von steigenden Verlusten aus. “In der schwierigen Marktsituation wird es weiterhin darauf ankommen, unsere Aufwendungen streng zu kontrollieren”, erklärte Bauer.
 
Vorstandschef Peter Bauer kämpft mit der schwierigen Marktsituation.
Foto: Infineon