Man kauft sich eine Mass. Und schon während man sich auf selbige freut, wird einem so recht bewusst, dass man am schönsten Platz auf Erden weilt. Und eben darum bereits ein wenig im Himmel.
Das Bier ist nach dem König der Tiere benannt. Es trägt den Namen klassischen Arbeitsgeräts. Oder es heißt schlicht Edelstoff.
Vor allem für Letzteren empfiehlt es sich, eine solide Grundlage zu schaffen, wofür sich – so es noch vor Mittag ist – Weißwürste ganz trefflich eignen. Jene isst man mit einem braunen, leicht körnigen Senf.
“Wie sieht der Durchfall denn aus?” fragt jemand just in dem Moment, als man die Weißwurst in den Senf tauchen will. Es ist der junge Mann, der bisher still sieben Bankreihen weiter gesessen hat.
Jetzt aber telefoniert er – offenkundig mit seiner Gemahlin, um sich nach dem Befinden seines leicht erkrankten Söhnchens zu erkundigen. Es erscheint angeraten, während dieses Gesprächs die Mahlzeit zu unterbrechen und sich statt dessen dem Bier zuzuwenden.
Nach zehn Minuten schließlich ist die nähere Umgebung des besorgten Familienvaters über die aktuelle Beschaffenheit des kindlichen Stoffwechselprodukts genauestens im Bilde. Und die Weißwürste sind kalt. Was aber nichts macht. Denn die schmecken auch so.
Es ist seltsam: Vor der Mobilfunkära wäre niemand auf die Idee verfallen, einen größeren Zuhörerkreis über ein defäktierendes Kleinkind zu informieren. Dank des Handys aber können auch Menschen, denen das Glück einer eigenen Familie versagt geblieben ist, an deren Freuden teilhaben.
“I bin im Keller. Im Keller bin i, net im Wirtshaus”, hebt kurz darauf ein wüstes Geschrei an. Es ist ein alter Mann mit wirrem Haar, der gut zwanzig Meter entfernt in der prallen Sonne sitzt und aufgeregt brüllt.
Uneingeweihte mögen jetzt vermuten, den Armen plagten schlimme apokalyptische Visionen. Und deshalb wähnte er sich tief drunten, anstatt an diesem paradiesischen Ort.
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