Das World Wide Web wird 16
Mit 16 fühlt man sich als Teenie fast erwachsen – voller Tatendrang und bereit, die Welt zu erobern. Das Internet ist einen Schritt weiter: Obwohl gerade erst 16 geworden, hat es die Welt längst erobert. Seit das World Wide Web am 30. April 1993 freigeschaltet wurde, hat es unseren Alltag dramatisch verändert.
Ob Informations- und Recherchequelle, ob Kommunikationsinstrument oder virtuelle Bank beziehungsweise Einkaufsmeile: Ohne das Internet geht heute kaum noch etwas. Spätestens mit Beginn der “Pubertät” hat das Internet jedoch auch seine Unschuld verloren: Auch Kriminelle entdeckten Stück für Stück das Web für ihre Machenschaften: Sie versuchen mit immer raffinierteren Methoden, ihren Reibach auf Kosten ahnungsloser Nutzer zu machen. Dabei zeigt der aktuelle Internet-Sicherheitsreport von Symantec, dass die Tendenz nach wie vor steigend ist.
Ein großer Teil des Lebens spielt sich inzwischen im virtuellen Raum ab – selbst die innerfamiliäre Kommunikation scheint das Web zu verbessern, wie eine internationale Umfrage von Symantec zum Nutzerverhalten zeigt (Norton Online Living Report). Heute werden täglich mehr Textnachrichten verschickt, als die Erde Bewohner hat – also mehr als sechseinhalb Milliarden. Die Nutzerzahl des Social Networks MySpace ist mit 300 Millionen etwa so hoch wie die Einwohnerzahl Indonesiens.
Mit steigender Beliebtheit des Netzes und seiner immer intensiveren Nutzung in allen Lebensbereichen wurde es aber auch für Betrüger zunehmend interessant. Bereits früh haben sie das World Wide Web für sich entdeckt und seither ständig neue Methoden und Tricks entwickelt. “Was mit dem Programmieren von Viren in irgendwelchen Jugendzimmern begann, ist mittlerweile eine ernstzunehmende Schattenwirtschaft. Wir haben es schon lange nicht mehr mit so genannten ‘Script Kiddies’ zu tun, die einfach austesten wollen, was so ein Schadcode für Auswirkungen hat. Heute sind professionell organisierte Betrüger auf ihren finanziellen Vorteil aus”, weiß Candid Wüest, Sicherheitsexperte bei Symantec.
Beispiele für die zielgerichteten Attacken zeitgenössischer Online-Gangster gibt es zuhauf: So sind ganze 70 Prozent des häufigsten Schadcodes auf das Auslesen persönlicher Daten wie Kreditkarten- oder Kontonummern ausgerichtet. Beliebt sind auch so genannte Drive-by-Downloads, bei denen ahnungslose Surfer sich bereits beim Besuch einer Website einen Schadcode auf ihrem Rechner einfangen, ohne dies zu merken. “Die Anzahl von Schädlingen ist mittlerweile auf über 1,6 Millionen hochgegangen, das ist eine Steigerung von 265 Prozent binnen Jahresfrist”, so der Symantec Virenexperte.