“Altersgerechte Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben im eigenen Zuhause werden gewünscht. Anwendungen wie Tele-Homecare und Tele-Monitoring müssen in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen werden”, sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer.
So könnten zum Beispiel Pflegebedürftige und chronisch Kranke von den altersgerechten Assistenzsystemen profitieren. “Wir appellieren an den gemeinsamen Bundesausschuss, jetzt die notwendigen Entscheidungen zu treffen.” Der gemeinsame Bundesausschuss ist das oberste Beschlussgremium der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen.
In den kommenden Jahren wird die Zahl der Pflegebedürftigen und chronisch Kranken deutlich steigen – schon aus demografischen Gründen. Scheer: “Das Gesundheitssystem muss auf die Herausforderungen der demografischen Entwicklung eingestellt werden. Der Einsatz der Telemedizin als Alternative zur stationären Behandlung sollte daher noch aktiver gefördert werden.”
Dazu zählen zum Beispiel Alarmsysteme, die ebenfalls auf Interesse stoßen. 58 Prozent der Deutschen über 65 Jahre würden, wenn sie pflegebedürftig wären, Sturzsensoren, Herzfrequenz- oder Atemstillstandsmesser nutzen. Auf eine Erinnerungsfunktion für die Tabletteneinnahme würden 54 Prozent der über 65-Jährigen zugreifen.
Geräte der Ferndiagnose, sogenannte Tele-Monitoring-Systeme, möchten 53 Prozent der Menschen über 65 Jahren nutzen. Diese Technologien bieten sich zum Beispiel für die Versorgung von Herz-Kreislauf-Patienten an. Dabei senden Sensoren per Mobilfunk oder Internet regelmäßig medizinische Daten wie Blutdruck, Puls, Gewicht oder ein EKG an ein telemedizinisches Zentrum, ein Krankenhaus oder einen Arzt. Treten kritische Werte auf, werden die Mediziner frühzeitig informiert und können entsprechend handeln.
Zur Methodik: Im Auftrag des Bitkom befragte die Aris Umfrageforschung 1000 Deutsche ab 14 Jahren. Der Befragungszeitraum dauerte vom 3. bis 10. Februar 2009.
 
 
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