Siemens gewinnt mit Krypto-RFID-Chip
Siemens hat einen neuen RFID-Chip (Radio Frequency IDentification). Dieser nutzt Verschlüsselungstechniken und kann in Produkte integriert werden. Diese Art der Fälschungssicherung von Markenprodukten hat die Juroren einer Fachmesse überzeugt. Sie zeichneten den Chip mit einem Innovationspreis aus.
Siemens ist auf der EuroID 2009, der internationalen Fachmesse & Wissensforum für automatische Identifikation, für seinen Krypto-RFID-Chip als innovativstes Unternehmen ausgezeichnet worden. Der Chip dient der Fälschungssicherung und kann direkt in Produkte oder deren Verpackungen integriert werden. Die Echtheit wird über ein kryptografisches Verfahren ermittelt.
Der preisgekrönte Chip bei der Arbeit (Quelle: Siemens)
Das sei wichtig, betonte der Konzern, weil eine Online-Verbindung nicht notwendig ist und das Ergebnis deshalb in Zehntelsekunden vorliegen soll. Mit dem Chip können Waren aller Art gesichert werden. Dabei stammt das Authentifizierungsverfahren von Siemens Corporate Technology. Es beruht auf der so genannten Public-Key-Kryptographie. Dabei codiert der Chip eine Prüfanfrage des Lesegerätes mit seinem privaten Schlüssel. Der Empfänger prüft dann die Antwort auf diese Anfrage mit dem dazugehörigen öffentlichen Schlüssel auf seine Richtigkeit. Nach den Angaben können die Kunden den Chip auch verwenden, um Daten wie Herkunftsbezeichnungen und Seriennummern zu speichern. Unbefugtes Abhören der Daten und Kopieren der Chips sollen damit verunmöglicht werden.
Dabei soll der Chip auch noch Kosten sparen: So haben die Entwickler die notwendige Rechenleistung auf dem Chip deutlich reduziert, indem sie statt eines programmierbaren Prozessors feste, nicht programmierbare Schaltungselemente eingesetzt haben. Somit wurden der Energieverbrauch und die für den Kostenfaktor wichtige Größe des Chips erheblich gesenkt.
Derzeit arbeitet Siemens mit seinem Technologiepartner Infineon an Pilotprojekten für verschiedene Unternehmen. Der Chip ist zunächst exklusiv für diese Projekte verfügbar. Aus den Erfahrungen der Pilotprojekte wollen die Partner dann die Entscheidungen für die endgültigen Eigenschaften des Chips ableiten und die breite Markteinführung vorbereiten.