Schließt Qimonda sein Werk endgültig?
Seit wenigenTagen steht so gut wie fest, dass auch Russland kein potenzieller Investor für die insolvente Infineon-Tochter Qimonda darstellt. Die Produktionsstätten werden nun vorrausichtlich Ende Mai komplett dicht gemacht.
Doch auch der Mutterkonzern Infineon leidet derzeit unter einer unsicheren Finanzsituation. Zwar legte die Infineon-Aktie in den vergangenen drei Monaten um rund 180 Prozent zu, doch die Hoffung auf eine schnelle Erholung könnte verfrüht sein. Neben der schlechten Auftragslage sieht sich Infineon noch einem weiteren Problem gegenüber.
Die hohe Verschuldung und angespannte Liquiditätslage zwingt das Unternehmen zum Handeln. Schon geht das Gerücht um, dass Infineon neben einer Kapitalerhöhung eine Wandelanleihe begeben wird, um seine Kapitalbasis zu stärken. Hintergrund ist eine auslaufende Kreditlinie im Volumen von 300 Millioen Euro im laufenden Jahr sowie zwei Anleihen (663 Millionen Euro), die Mitte nächsten Jahres fällig werden. Auf der anderen Seite ist die Liquidität bei Infineon aufgrund der anhaltenden Verluste zuletzt auf 532 Millionen Euro geschrumpft.
Infineon hat aus diesem Grund neben der Refinanzierung seinem Sparprogramm oberste Priorität eingeräumt. Im laufenden Jahr sollen die Betriebskosten um 240 Millionen Euro sinken, um der angespannten Nachfragesituation Rechnung zu tragen. Verluste in Hinsicht auf die insolvente Tochter erwartet der Konzern indes nicht mehr.