IBM kann mithilfe der EnterpriseDB-Technologien als Teil der eigenen Datenbank DB2 ermöglichen, dass Anwendungen, die stark von den proprietären Elementen der Oracle-Datenbank Gebrauch machen (zum Beispiel SQL-Erweiterungen, stored procedures, PLSQL), nun auch nahezu problemlos auf DB2 lauffähig sind. Damit steht den Kunden und den Softwarehäusern, die bislang vergebliche Versuche unternommen hatten, sich von den proprietären Datenbankfunktionen von Oracle zu befreien, die Chance offen, die nunmehr alternative Datenbank DB2 zu nutzen.

Somit finden auch alle Software-Häuser, die in Oracle mehr und mehr Konkurrenz durch das breite, von Akquisitionen sehr ausgeweitete Anwendungsangebot von Oracle sehen, eine technologisch unproblematische und wirtschaftliche Alternative für ihre Anwendungen.

IBM kann dadurch erreichen, dass die Softwarehäuser nur gebremst für eine Verbreitung der Oracle-Datenbank sorgen und seine eigene Datenbanktechnologie voranbringen. Auch wenn IBM sich selbst etwas mit dem Open-Source-Datenbank-Angebot durch EnterpriseDB schadet, ist der strategische Schaden für Oracle um ein vielfaches höher.

Fazit:IBM hat damit ein Mittel gefunden, Oracle im bisherigen Kerngeschäft, dem für Oracle lukrativen Datenbankgeschäft, direkt anzugreifen.

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Silicon-Redaktion

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