Entscheidung über Breitband auf dem Land
Am 15. Mai stimmen die Bundesländer über die Breitbandstrategie der Bundesregierung ab. Dabei wird der Bundesrat entscheiden, ob er den Regierungsbeschluss zur so genannten Digitalen Dividende annimmt.
Die Bundesregierung hatte empfohlen, den Frequenzbereich zwischen 790 MHz und 862 MHZ für schnelle Internetdienste frei zu machen. “Die Digitale Dividende ermöglicht eine schnelle und kostengünstige Breitbandversorgung dünn besiedelter Regionen”, sagte dazu Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer.
“Die Vertreter der Bundesländer stehen nun in der Verantwortung. Sie sollten den Weg frei machen für ein flächendeckendes, schnelles Internet”, so Scheer. Viele Haushalte und Unternehmen lägen zu weit von der nächsten Vermittlungsstelle entfernt, um sie mit DSL versorgen zu können. Dies sei ein großer Nachteil für die wirtschaftliche und demografische Entwicklung ländlicher Bereiche.
Die Bundesregierung hat in ihrer Breitbandstrategie beschlossen, dass bis spätestens Ende 2010 alle Haushalte in Deutschland mit schnellen Internet-Anschlüsse versorgt werden sollen. Als wichtigen Baustein sieht sie die Nutzung von Teilen der Digitalen Dividende für mobile Breitband-Dienste an.
Nach der Digitalisierung des terrestrischen Rundfunks wird für die Fernsehübertragung nur noch ein kleiner Teil der bisherigen Rundfunkfrequenzen benötigt. Die frei werdenden Frequenzen bezeichnet man als Digitale Dividende.
Aufgrund ihrer besonderen physikalischen Eigenschaften eignen sich Frequenzen im Bereich von 790 – 862 MHz besonders gut für die Versorgung dünn besiedelter Regionen mit schnellen Internet-Zugängen. Sie bieten in vielen Regionen die einzige wirtschaftlich tragfähige Möglichkeit für die Versorgung mit Breitband. In Deutschland gibt es noch rund 800 Kommunen, in denen schnelles Internet nur über Satellit verfügbar ist.