Die Bundesregierung hatte empfohlen, den Frequenzbereich zwischen 790 MHz und 862 MHZ für schnelle Internetdienste frei zu machen. “Die Digitale Dividende ermöglicht eine schnelle und kostengünstige Breitbandversorgung dünn besiedelter Regionen”, sagte dazu Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer.
“Die Vertreter der Bundesländer stehen nun in der Verantwortung. Sie sollten den Weg frei machen für ein flächendeckendes, schnelles Internet”, so Scheer. Viele Haushalte und Unternehmen lägen zu weit von der nächsten Vermittlungsstelle entfernt, um sie mit DSL versorgen zu können. Dies sei ein großer Nachteil für die wirtschaftliche und demografische Entwicklung ländlicher Bereiche.
Die Bundesregierung hat in ihrer Breitbandstrategie beschlossen, dass bis spätestens Ende 2010 alle Haushalte in Deutschland mit schnellen Internet-Anschlüsse versorgt werden sollen. Als wichtigen Baustein sieht sie die Nutzung von Teilen der Digitalen Dividende für mobile Breitband-Dienste an.
Nach der Digitalisierung des terrestrischen Rundfunks wird für die Fernsehübertragung nur noch ein kleiner Teil der bisherigen Rundfunkfrequenzen benötigt. Die frei werdenden Frequenzen bezeichnet man als Digitale Dividende.
Aufgrund ihrer besonderen physikalischen Eigenschaften eignen sich Frequenzen im Bereich von 790 – 862 MHz besonders gut für die Versorgung dünn besiedelter Regionen mit schnellen Internet-Zugängen. Sie bieten in vielen Regionen die einzige wirtschaftlich tragfähige Möglichkeit für die Versorgung mit Breitband. In Deutschland gibt es noch rund 800 Kommunen, in denen schnelles Internet nur über Satellit verfügbar ist.
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Folgen dieser Entscheidung werden nicht genannt
Die Folgen dieser Entscheidung zugunsten der "digitalen Dividende" werden nicht genannt:
1) Den Rundfunkanstalten stehen dann keine zusätzlichen Frequenzen zur Übertragung mehr zur Verfügung. Ein Ausweichen auf andere Freqenzbänder hätte erhebliche Folgekosten (insbesondere für den Verbraucher) zur Folge.
2) In dem genannten Frequenzbereich werden derzeit sog. "drahtlose Produktionsmittel", also Funk-Mikrofone und InEar-Strecken betrieben. Diese Systeme arbeiten mit sehr geringer Leistung, weil "nur" bis zu 50m überbrückt werden müssen.
Durch Übernahme dieses Frequenzbandes durch die Mobilfunkbetreiber wird dieser Bereich definitiv nicht mehr nutzbar sein.
Dies erzeugt bei allen Betreibern solcher Anlagen (Beschaller, Bands, Theater, ...) einen erheblichen Investionsaufwand.
Überdies ist bis heute kein Ausweich-Frequenzband für die "drahtlosen Produktionsmittel" definiert worden. Weder Hersteller und Anwender wissen, was in Zukunft verwendet werden darf.
Ein anderer Punkt ist die Argumentation bzgl. der "Ausschüttung" der Dividende: Die Bundesregierung hat versprochen noch dieses Jahr solche Breitbandanschlüsse in der ländlichen Region anzubieten. Laut Aussage der Mobilfunkbetreiber wird es die passende Technik aber frühestens 2012 geben !
Alles in Allem ein Unterfangen, das mit sehr heißer Nadel gestrickt wurde.