Intel wehrt sich gegen Kartellverurteilung
Wenn es auf einem Markt zwei Unternehmen gibt und eines bessere Produkte hat als das andere, dann ist es nur logisch, dass eben nur ein Hersteller zum Zug kommt. So lautet grob gefasst der Kommentar Intels auf die Verurteilung durch die Brüsseler Wettbewerbshüter. Für den Hersteller Dell zahlt es sich jetzt allerdings aus, zumindest einen PC auf AMD-Basis im Angebot zu haben.
Obwohl Dell nun eigentlich nicht zu den großen AMD-Verfechtern zählt, hat die EU mehr oder weniger zeitgleich mit der Veröffentlichung der Strafe für Intel bekannt gegeben, dass der Direktanbieter einen öffentlichen Auftrag in Höhe von 63 Millionen Euro erhält. Brüssel hat rund 74.300 Mal den Rechner OptiPlex 740 mit den AMD-CPUs Phenom und Atholon bestellt.
Die EU-Kommission erteilte den Auftrag für die Ausstattung verschiedener EU-Einrichtungen. Daneben werde Dell zudem 44.600 Flachbildschirme liefern. Die Einkäufer der EU hätten sich für die AMD-Maschinen aufgrund “des günstigen Preis-Leistung-Verhältnisses, der hohen Stabilität und der guten Administrierbarkeit” entschieden.
AMD, das sich zumindest bei Server-Chips schon ein gutes Stück an Intel heran gearbeitet hatte, ist inzwischen wieder abgeschlagen. Intel führt den Markt mit großem Vorsprung an.
“Ich bin mir nicht sicher, wie viel von dem Pech, das AMD hatte, tatsächlich auf das Verhalten von Intel zurückzuführen ist”, kommentiert Charles King, Analyst bei dem Beratungshaus Pund-IT. AMD habe vor allem im Mobilbereich viele falsche Entscheidungen getroffen. “Welche Ungerechtigkeiten AMD von Intel über Rabatte und Discount-Programme auch erfahren haben mag, den größten Schaden hat sich das Unternehmen im gleichen Zeitraum selbst zugefügt.”