Breitband-Modellprojekt in Baden-Württemberg
Heute gaben Vertreter von Gemeinden, der Deutschen Telekom und von Ericsson den offiziellen Startschuss zum Ausbau des Glasfasernetzes im Rems-Murr-Kreis und im Landkreis Schwäbisch Hall. Rund 4200 Haushalte erhalten im Modellprojekt Großerlach bis Ende dieses Jahres einen schnellen Zugang zur Datenautobahn mit Bandbreiten bis zu 16 MBit/s.
Dreiviertel dieser Haushalte sind bisher mit Bandbreiten deutlich unter 1 MBit/s versorgt. Um den DSL-Ausbau in dem von Streusiedlung und schwieriger Topographie geprägten Gebiet zu realisieren, werden zum Teil Richtfunkstrecken vom Fernmeldeturm Hohenbrach in die Ortsteile aufgebaut. Andere Gemeindeteile werden per Glasfaserkabel angebunden. Die Maßnahme wird vom Land Baden-Württemberg gefördert.
Bei der öffentlichen Ausschreibung des Projektes auf der Grundlage einer Machbarkeitsstudie der Firma TKT Teleconsult aus Backnang hatte die Deutsche Telekom den Zuschlag erhalten. Die technische Realisierung der Richtfunkanbindung übernimmt Ericsson. “Richtfunkanbindungen bieten sich überall dort an, wo Glasfaser-Lösungen technisch oder wirtschaftlich nicht machbar sind”, so Carsten Ahrens, Geschäftsführer der Ericsson GmbH.
In einzelnen Ortsteilen der Gemeinden Althütte, Großerlach und Murrhardt wäre ein Glasfaserausbau aufgrund der großen Entfernungen, die im Tiefbau überbrückt werden müssten, zu teuer geworden. Per Richtfunk lassen sich dagegen vor Ort Distanzen von rund drei bis knapp 14 Kilometern überbrücken.
Die Kunden sollen keinen Unterschied zur konventionellen DSL-Anbindung über Glasfaser- und Kupferkabel bemerken. “Wir sind bemüht, den Menschen überall in Deutschland Zugang zum schnellen Internet zu verschaffen. Wann immer ein Glasfaser-Ausbau zu teuer ist, prüfen wir automatisch eine Anbindung über Richtfunk”, so Berthold Leichtle, der das Modellprojekt Großerlach seitens der Deutschen Telekom leitet.