“Angesichts der ausgewählten Ziele und der angewandten Methoden erscheint eine nachrichtendienstliche Steuerung oder zumindest Beteiligung in vielen Fällen als sehr wahrscheinlich”, zitiert das Blatt aus dem Bericht des Bundesverfassungsschutz, der von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und Verfassungsschutzpräsident Heinz Fromm vorgestellt wird.
Nach Ansicht der Verfassungsschützer ist Deutschland demnach wegen seiner wichtigen Rolle in EU und NATO sowie als Standort zahlreicher Unternehmen mit Spitzentechnologie weiterhin “sehr attraktiv” für fremde Nachrichtendienste. Vor allem Russland und China würden mittels Angriffen auf Computer zunehmende deutsche Unternehmen und Organisationen sowie die Regierung ausspionieren. “Darüber hinaus sind Länder des Nahen, Mittleren und Fernen Ostens sowie Nordafrikas zu nennen.”
Dabei haben es die Spione laut dem Bericht vor allem auf Informationen aus Politik, Wirtschaft und Militär abgesehen. Ein weiteres Ziel sei die Unterwanderung von in Deutschland ansässigen Organisationen und Personen, wenn diese in Opposition zu den Regierungen stehen.
Der finanzielle Schaden durch Wirtschaftsspionage für die deutsche Volkswirtschaft sei nicht genau bezifferbar. Das durch Wirtschaftsspionage und Konkurrenzausspähung in Deutschland entstandene Schadenspotenzial schätze die Arbeitsgemeinschaft für Sicherheit der Wirtschaft (ASW) zwar auf jährlich bis zu 50 Milliarden Euro. Eine genaue Spezifizierung des Schadens sei aber nicht möglich, zumal von einer erheblichen Dunkelziffer ausgegangen werden müsse.
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