Java-basierte Simulationssoftware aus Darmstadt

Computersimulationen sind in den vergangenen Jahren in Forschung und Entwicklung zu einem immer wichtigeren Werkzeug geworden. Die bisher eingesetzten Simulationstools sind jedoch meist schwierig zu bedienen und häufig auf einzelne Problemstellungen zugeschnitten.

Am Fachgebiet Multimedia Kommunikation (KOM) der TU Darmstadt wurde jetzt die Simulationssoftware ‘Java Distributed Event EXecution Framework’ (JDEX-KOM) fertig gestellt, die diese Probleme nach Angaben der Entwickler behebt. “Unsere Software vereinfacht die Programmierung und Durchführung von Simulationen erheblich, da die Einarbeitung in komplizierte Programme und Tools wegfällt”, sagte Professor Dr. Ralf Steinmetz, Leiter des Fachgebietes. Zudem könne sie nahezu überall ohne Mehraufwand eingesetzt werden, da sie auf Unix/Linux und Microsoft Windows läuft.

Ein weiterer Vorteil gegenüber bisherigen Simulationsprogrammen sei die Effizienz der Software: Verschiedene Ereignisse wie beispielsweise Landeanfragen mehrerer Flugzeuge an den Tower eines Flughafens werden zu Beginn einer Simulation automatisch auf parallele Ausführbarkeit kontrolliert und auf unterschiedliche Operationslisten verteilt. Diese Strukturierung der einzelnen Operationen erlaubt eine parallele Berechnung voneinander unabhängiger Events.

“Dadurch ist es möglich, das Leistungsvermögen moderner, mit mehreren Prozessoren ausgestatteter Computer voll auszunutzen”, sagte Tronje Krop, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter JDEX-KOM zusammen mit Kollegen entwickelt hat. “Die Konzepte unseres Frameworks gehen noch weiter. Mit JDEX-KOM ist es möglich, Ereignisse in Echtzeit auszuführen und so beispielsweise Simulationen direkt mit der Steuerung von Maschinen zu koppeln. Außerdem lässt sich das Framework als Werkzeug zur parallelen und verteilten Programmierung einsetzen, zum Beispiel in Verbindung mit Service-orientierten Architekturen oder beim Grid- beziehungsweise Cloud Computing.”

Künftiges Ziel ist, die Software so zu erweitern, dass eine Simulation transparent auf mehrere Rechner verteilt werden kann. “Eine derartige Verknüpfung von Ressourcen wird es erlauben, auch hochkomplexe Simulationsmodelle in Sekundenbruchteilen durchzurechnen”, so Krop.

Tronje Krop
Tronje Krop
Foto: TU Darmstadt

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