Wirtschaftskrise: Software hat Schuld
Hätte die aktuelle Wirtschaftskrise mit besserer Software verhindert werden können? Nicht wenige Experten behaupten genau dies. Unterfüttert wird diese These nun von einer neuen Untersuchung: Nur ein Drittel der Finanzdienstleister glaubt nämlich, dass die bestehenden Risikomanagement-Systeme den künftigen Aufgaben ihrer Branche gewachsen sind.
Die Studie zeigt zugleich, dass das Vertrauen in die Politik bei einigen Teilnehmern nicht allzu groß ist: Jeder Dritte bezweifelt, dass die Aufsichtsbehörden angemessen auf die Finanzkrise reagieren. Die Teilnehmer sind überzeugt, dass mit den momentan diskutierten Reformen mehr Transparenz geschaffen werden muss. Sie sprechen sich unter anderem für eine strengere Regulierung der Ratingagenturen sowie für ein zentrales Clearing für Over-The-Counter-Derivate aus.
“Die Umfrage bestätigt überzeugend: Finanzdienstleister sind gefordert, mit einer umfassenden Neustrukturierung ihres Risiko- und Performance-Managements mehr Transparenz zu schaffen, um so bessere Entscheidungen treffen zu können”, erklärt Frank Hansen, Risk Practice Leader bei SAS Deutschland. “Der Schlüssel zum Erfolg liegt im Aufbau einer Infrastruktur für das Risikomanagement, die einen ganzheitlichen Blick auf die Risiken innerhalb der Organisation ermöglicht. Dabei kommt es darauf an, die Risikosteuerung sowohl ins Tagesgeschäft als auch in die Entwicklung der übergeordneten Geschäftsstrategien einzubinden.”
Die Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut Economist Intelligence Unit im März 2009 durchgeführt und ist als Executive Summary einsehbar.