Dass ihnen geholfen werden kann, ist die schönste Seite des Internets. Meist beginnt es mit dem zu nächtlicher Stunde in einem entsprechenden Forum geposteten Satz: “Ich weiß auch nicht, wo das herkommt, aber…”
Zu jedem scheinbar noch so abseitigen Problem findet sich solch ein Forum. Dort erfährt der Surfer dann, dass es Tausenden von Leuten genauso geht wie ihm.
Andere hegen die gleichen Wünsche und haben ähnliche Schwierigkeiten, sie zu verwirklichen, wie er selbst. Bei ihm ist also alles in Ordnung im Kopf. Er ist nicht allein.
Etliche Texte haben diese Anderen schon ins Netz gestellt. Manchmal sind auch Grafiken und Fotos dabei. Und wenn der Surfer von einem Thema richtig besessen ist, dann ist es ihm eine wahre Freude, diese anzuschauen.
Unsereins beispielsweise ist recht seltsam gestrickt. Und da kann es schon vorkommen, dass eine Wunschvorstellung zur fixen Idee wird. Und wenn man die nicht realisieren kann, wird man zum Getriebenen.
Dann dreht sich alles nur noch um das eine. In dem Fall um den zentralen Begriff ‘bare’. Wörtlich übersetzt heißt das ‘nackig’.
Und wieder setzt man sich an den Computer und probiert’s. Es ist wie eine Sucht.
Die Wirtschaft übrigens versucht, aus Suchtverhalten Geld zu schlagen. Wenn einer übermäßig viel surft, so schließt sie wohl, dann hat er ein Schmuseproblem.
Interessanter Weise werden auf Seiten, wo’s ums Thema Internetsucht geht, vorwiegend Partnerschaftsanzeigen geschaltet. Wenn etwa News.at meldet, 50.000 Österreicher seien TCP/IP-Junkies, dann blinkt auf dieser Page auch ein Top-Singles-im-Internet-Gif.
“Gefangen in der virtuellen Welt” titelt der Focus. Und angeblich “die führende Partneragentur” stellt ein Inserat dazu. Und in der Basler Zeitung wirbt die Firma Elite-Partner mit Akademikern und “Singles mit Niveau”.
Grässlich: die Vorstellung, eine elitäre Frau zu haben, oder eine, die sich zuvor als ‘Top-Single’ gesehen hätte. Da würde man es doch vorziehen, künftig alle Nächte einsam vorm Rechner zu verbringen.
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