Schwer im Kommen: Satelliten im Eigenbau
Vor zehn Jahren haben Wissenschaftler der California Polytechnic State University (Cal Poly) das Programm CubeSat ins Leben gerufen. Es geht um die Herstellung standardisierter, würfelförmiger und verhältnismäßig billiger Satelliten, die aber den Anforderungen moderner Weltraummissionen durchaus gewachsen sind. Nun hat die US-Weltraumbehörde NASA den Ansatz für sich entdeckt.
Vergangene Woche hat die NASA einen Satelliten ins All geschickt, der von der Machart den CubeSats ähnelt. ‘PharmaSat’ ist nahezu exakt dreimal so groß wie ein Standard-CubeSat. Die Kantenlänge der Würfel-Satelliten beträgt 10 Zentimeter. PharmaSat wurde auf Basis eines CubeSat-Projekt mit Namen ‘GeneSat’ entwickelt. “PharmaSat ist eine Art Version 2.0 von GeneSat”, sagte Projektmanager Bruce Yost gegenüber dem US-Nachrichtendienst Wired.
Die Konstruktion von PharmaSat sei insgesamt komplizierter als die des Vorbilds, so Yost weiter. “Er kann mit mehr Ventilen, Flüssigkeiten und Mikrowellen arbeiten. Ich sage den Leuten immer, das ist wie GeneSat auf Drogen.”
PharmaSat soll neue Erkenntnisse über die Bekämpfung von Mikroben im All liefern. Bisherige Erkenntnisse kamen zu dem Schluss, dass sich menschliche Zellen in der Schwerelosigkeit anders verhalten und so etwa auch anfälliger auf Schädlinge reagieren. Die NASA investierte rund 3 Millionen Dollar in PharmaSat – seine Lebensdauer ist allerdings beschränkt, auf ziemlich genau 100 Stunden.
Der Satellit startete an Bord der Rakete Minotaur I ins All – mit an Bord waren auch vier CubeSat der Cal Poly.