Gegen Fachkräftemangel hilft nur noch EU-weite Mathe-Nachhilfe
Die Zahl der Studienabbrecher in den Ingenieurwissenschaften ist zu hoch: Rund ein Drittel der Studienanfänger in Studienfächern wie Informatik oder Elektrotechnik geben vor dem Abschluss auf. Nun soll ein neues EU-Projekt hier Abhilfe schaffen.
Denn oft liegt der Grund für den Abbruch in der mangelnden Mathematikkompetenz, wie eine Studie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung belegt. Mathematik-Brückenkurse bieten den Studienanfängern die Chance, Lücken zu finden und zu schließen. Im Mai 2009 startete das EU-Projekt Math-Bridge – European Remedial Content for Mathematics (Europäische Brückenkurse für Mathematik). Math-Bridge zielt darauf, existierende Mathematik-Brückenkursinhalte aus mehreren europäischen Ländern – Deutschland, Finnland, Niederlande, Österreich (mathe online) – in einem europäischen Service europaweit verfügbar und wiederverwendbar zu machen. Die Kurse sind personalisiert und multilingual (Sprachen sind bulgarisch, deutsch, englisch, finnisch, französisch, holländisch und ungarisch).
In Math-Bridge werden europäische Brückenkurse für Mathematik entwickelt. Math-Bridge passt sich an den Lerner an und motiviert durch die Personalisierung der Lerninhalte, unterstützt unabhängig von Länder- oder Sprachgrenzen und trägt damit auch zum Gelingen des Bologna-Prozesses bei. Math-Bridge baut Brücken für Studienanfänger
Das wichtigste Ziel des Projekts sind internationalisierte und anpassbare online Brückenkurse für Mathematik, die helfen, die Lücke zwischen anwendbaren Mathematik-Kompetenzen und den Anforderungen verschiedener Studienfächer und Hochschulen zu schließen. Ein weiteres Ziel ist die Unterstützung des kooperativen Autorierens, einem Modell der Content-Erstellung der Zukunft.
Universitäten werden den Service angepasst an die Kompetenzanforderungen ihrer Studienfächer anbieten; Einzelpersonen werden personalisierte und andere Brückenkurse für Mathematik erhalten können, um sich auf ihr Studienfach vorzubereiten. Besonders unterstützt werden die spezifischen Anforderungen von Ingenieurstudiengänge.
Am 26. Mai 2009 findet das Kickoff-Meeting des neuen EU-Projekts Math-Bridge am DFKI in Saarbrücken statt. Das DFKI unter der Leitung von Dr. Erica Melis und Dr. Andrey Girenko koordiniert dieses interdisziplinäre Projekt, in dem Informatiker mit Pädagogen, Mathematikern und Firmen zusammenarbeiten. Für die Universität des Saarlandes sind Prof. Jörg Siekmann und Dr. Christoph Igel leitend eingebunden.
Die Laufzeit von Math-Bridge ist Mai 2009 bis Januar 2012. Insgesamt wird das Gesamtvolumen des Projektes 3,6 Millionen Euro betragen. Partner im EU-Projekt Math-Bridge sind neben dem DFKI Saarbrücken, die Universität des Saarlandes, die Technische Universität Tampere, die Universitäten Kassel und Paderborn, die Open University Netherlands, die Eötvös Loránd Universität Budapest, die Universität Wien, die Universite Monpellier 2, Zinev Art Technologies Ltd und eurotype OHG – media asset management.