Infineon verlangt über eine halbe Milliarde Euro
Der Halbleiterhersteller Infineon muss bis Mitte 2010 allein für die Tilgung alter Anleihen knapp 600 Millionen Euro auftreiben. Deshalb hat das Unternehmen nun eine staatliche Bürgschaft beantragt.
Infineon will über eine halbe Milliarde Euro, berichtet die Financial Times Deutschland (FTD) unter Berufung auf Unternehmenskreise. Derzeit verhandelt der angeschlagene Halbleiterhersteller mit seinen Banken über eine Verlängerung und Ausweitung seiner Kredite. Zusätzlich laufen im September Kreditlinien von Banken aus, von denen zuletzt 50 Millionen Euro gezogen waren.
Ob Berlin dem Halbleiterhersteller finanzielle Unterstützung gewähren wird, hängt laut FTD davon ab, in welcher Verfassung das Unternehmen vor dem 1. Juli 2008 war. Denn Anspruch auf Staatshilfe haben nur Unternehmen, die vor dem 1. Juli 2008 in die Krise geraten sind. Das Geld soll aus dem Deutschlandfonds kommen, den die Bundesregierung für Firmen in Not bereitgestellt hat.
Die finanzielle Lage von Infineon hat sich mittlerweil entspannt. Durch drastische Sparmaßnahmen wird momentan kein Geld mehr verbrannt. “Im Januar, Februar war die Situation kritischer, jetzt ist sie relativ stabil”, sagte ein Insider gegenüber der FTD. Im zweiten Geschäftsquartal 2009 war der Umsatz des Unternehmens um 29 Prozent auf 747 Millionen Euro eingebrochen. Der Nettoverlust des Gesamtkonzerns betrug 258 Millionen Euro.