HP schließt Produktion in Deutschland
Der weltgrößte PC-Hersteller, HP, wird in Europa, dem mittleren Osten und in Afrika insgesamt knapp 6000 Stellen abbauen, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
Bis zu 5700 Jobs könnten in der Region in den nächsten beiden Jahren wegfallen, heißt es. Besonders betroffen werden die Niederlassungen in Deutschland und Schottland sein, wo HP Produktionsstandorte für Enterprise, Storage und Server (ESS) unterhält.
Die Produktion soll in beiden Länder bis November 2010 gestoppt werden und in die Tschechei verlagert werden. Norbert Gelse, Sprecher für HP Deutschland, bestätigte den Produktionsstop in Gültstein. Hier seien insgesamt 220 Stellen in der Produktion betroffen. In Gültstein produziert HP hauptsächlich Netzwerkrechner und Speichersysteme. Dabei sind rund 80 HP-Mitarbeiter und etwa 140 Angestellte von Partnerfirmen betroffen.
In anderen Unternehmensbereichen in Gültstein, wie dem Partnerpark, Finanzservices oder dem Demo-Center sei derzeit kein Arbeitsplatzabbau vorgesehen, erklärte Gelse gegenüber silicon.de. Wie Gelse erklärte, stehe der Standort in der Tschechei noch nicht fest. Klar sei aber, dass HP die Produktion an einen Subkontraktor weitergeben werde. So will das Unternehmen die Produktion effektiver und kostengünstiger gestalten.
Derzeit arbeiten in Europa 80.000 Menschen für HP. Auch hier werde es weitere Streichungen geben, bestätigt Gelse. Noch könne HP jedoch für die einzelnen Landesgesellschaften noch keine Zahlen nennen. Im Zeitraum Juni bis Juli werden hier vermutlich konkretere Zahlen bekannt gegeben werden. Bei HP Deutschland arbeiten derzeit etwa 8500 Kräfte, bei EDS sind es derzeit noch 4200 Stellen. Im Zuge der Integration der beiden Unternehmen in Deutschland werden – wie bereits angekündigt – weitere 1150 Stellen in Deutschland abgebaut werden. Dieser Abbau, so Gelse, laufe bereits.
In Schottland sollen, wie ein HP-Sprecher gegenüber ZDNet UK mitteilte, wohl 710 Arbeiter von den Sparmaßnahmen betroffen sein. Zunächst wurde von 840 betroffenen Arbeitern berichtet. 80 dieser Arbeiter sind fest bei HP angestellt, der große Rest der 710 Mitarbeiter sind Zeitarbeiter und Subunternehmer. Nun wolle sich der Hersteller mit den betroffenen Personen und mit den Arbeitnehmervertretern in Verbindung setzen und die Bedingungen für Restrukturierung diskutieren.
HP hat bereits in der PC-Sparte vor wenigen Tagen einen Abbau von Arbeitsplätzen angekündigt, nachdem das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 19 Prozent hinnehmen musste. Ähnliche rückläufig waren die Umsätze bei Imaging und Printing. Im Storage-Bereich war der Einbruch mit rund 28 Prozent am höchsten.