Handyabsatz soll ab 2010 wieder steigen
Der Absatz von Handys soll sich in Deutschland nach einer kurzen Wachstumspause schnell wieder erholen. Davon geht der Hightech-Verband Bitkom aus. Nach einem Plus von 4,4 Prozent im Jahr 2008 werden die Verkaufszahlen im laufenden Jahr voraussichtlich um 5,2 Prozent auf 26,3 Millionen Stück zurückgehen.
Im kommenden Jahr ist dann wieder mit einem Anstieg um 2,3 Prozent auf 26,9 Millionen Geräte zu rechnen. Das teilte der Bitkom auf Basis aktueller Daten des Marktforschungsinstituts EITO mit. “Der Handy-Markt befindet sich im Umbruch. Der Trend geht immer stärker zu Multimedia-Geräten, die häufig über den Bildschirm gesteuert werden”, sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer.
So werde das Marktsegment der so genannten Smartphones auch in diesem Jahr kräftig wachsen. Nach dem Erfolg des Apple iPhone haben andere Hersteller wie Nokia, Samsung, LG oder Sony Ericsson mit ähnlichen Modellen nachgezogen. Trotz der bereits hohen Verbreitung von Handys wird die Zahl der Mobilfunkanschlüsse weiter zulegen. Der Bitkom erwartet im Jahr 2009 einen Anstieg von 5 Prozent auf rund 113 Millionen Anschlüsse.
Fast 90 Prozent aller Haushalte in Deutschland verfügen heute über ein Handy. “Eine starke Dynamik bringen mobile Datendienste in den Handy-Markt”, sagte Scheer. Nach Bitkom-Schätzung werden heute etwa zwei Drittel aller neuen Handys mit einem schnellen UMTS-Internetzugang verkauft. UMTS ermöglicht zahlreiche Features wie das Surfen im Internet, flotte Downloads von Bildern, Musik und anderen Dateien oder einen schnelleren E-Mail-Verkehr. Scheer: “Rund ein Viertel ihres Umsatzes werden die Mobilfunkbetreiber in diesem Jahr mit mobilen Datendiensten erzielen.”
Im Vergleich der großen EU-Länder entwickelt sich der deutsche Handy-Markt relativ gut. In Großbritannien, dem größten Markt für Mobiltelefone Europas, gehen die Absatzzahlen nach EITO-Angaben im laufenden Jahr um 8 Prozent auf 30,7 Millionen Stück zurück. Im Jahr 2010 rechnen die Marktforscher wieder mit einem Anstieg um 2,9 Prozent auf 31,6 Millionen Stück. In Italien beträgt das Minus in diesem Jahr voraussichtlich 7,2 Prozent auf 19,6 Millionen Stück und in Frankreich minus 4,9 Prozent auf 23,1 Millionen. In der EU werden im laufenden Jahr 5,3 Prozent weniger Handys verkauft und ein Absatzvolumen von 174 Millionen Stück erreicht. Auch hier rechnet das EITO im Jahr 2010 wieder mit einem moderaten Wachstum.