Flippern mit der Kraft der Gedanken

Der Forschungsgruppe um Prof. Dr. Klaus-Robert Müller vom Fachgebiet Maschinelles Lernen der Technischen Universität Berlin ist es gelungen, mit einem Experiment an der Schnittstelle zwischen Gehirn und Maschine einen Durchbruch zu verzeichnen.

Das Besondere am demonstrierten Experiment mit dem Flipper-Automaten ist die Geschwindigkeit, mit der das BBCI-System auf die Gedanken des Benutzers reagiert. Durch die extrem schnelle Erkennung mit weit unter einer Sekunde Verzögerung kann der Benutzer des BBCI-Systems in Echtzeit auf den geänderten Lauf der schnellen Kugel des Flipperspiels reagieren. Dabei bedient er die Schläger des Flipperautomaten allein durch vorgestellte, aber nicht ausgeführte Bewegungen.

“Bereits seit einigen Jahren forschen Wissenschaftlerteams in Europa und den USA an Brain-Computer-Interface-Systemen (BCI), die einen direkten Dialog zwischen Mensch und Maschine ermöglichen sollen. Mit unserem Berliner Brain-Computer-Interface-Projekt und der extrem schnellen Reaktionserkennung bei unserem aktuellen Experiment können wir einen weiteren Durchbruch vermelden. Grundlage für den aktuellen Erfolg sind moderne Verfahren des maschinellen Lernens und der Signalverarbeitung sowie die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit unseren Projektpartnern”, berichtet Prof. Dr. Klaus-Robert Müller.

Gefördert wird das Projekt durch das Bundesforschungsministerium, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und innerhalb des 7. Europäischen Forschungsrahmenprogramms. Eine erste öffentliche Vorführung des Flipper-Experiments wird es zur “Langen Nacht der Wissenschaften” am 13. Juni an der TU Berlin geben.