Mit High End durch die Krise
Finanzkrise hin, Wirtschaftskrise her. Unternehmen, die gute Produkte anbieten, werden auch dieser Krise trotzen. Ein Kandidat dafür ist Sennheiser, Hersteller von Audiotechnik mit Stammwerk im niedersächsischen Wedemark-Wennebostel.
Hier gründete Fritz Sennheiser am 1. Juni 1945 das ‘Laboratorium Wennebostel’. Heute hat das Unternehmen 1800 Mitarbeiter und setzt 395 Millionen Euro um. Während andere Hersteller deutsche Werke schließen oder die Produktion in Billiglohnländer verlagern, lässt Sennheiser in Deutschland in Handarbeit fertigen.
Gerade bereiten die Niedersachsen den Verkaufsstart des neuen Flaggschiff-Produktes für Privatanwender vor – des High-End-Kopfhörers ‘HD 800’. Die Lager seien jetzt gut gefüllt, sagte Sennheiser-Vertriebsmitarbeiterin Esther Ammann gegenüber silicon.de. Mit dem Handel liefen die letzten Gespräche. Der HD 800 komme noch in diesem Monat auf den Markt.
Mit dem HD 800 will Sennheiser an eine Legende anschließen: den Sennheiser Orpheus. Der Orpheus kam 1991 auf den Markt und gilt als einer der besten Kopfhörer, die jemals gebaut wurden. Exakt 300 Stück gibt es davon. Die unverbindliche Preisempfehlung lag damals bei 30.000 DM.
Der HD 800 kostet dagegen “nur” rund 1000 Euro. Sennheiser sieht diesen Preis unter anderem durch Innovationen gerechtfertigt. So habe man beim HD 800 einen Schallwandler realisiert, dessen aktive Membranfläche halb so groß sei, wie die des Orpheus. Dies diene dazu, die Verzerrungen bei der Tieftonwiedergabe zu verringern.
Die patentierte Bügelkonstruktion des HD 800 – aus zwei Lagen Edelstahl mit einer dämpfenden Zwischenschicht – verhindere zudem Resonanzen des Bügels und damit Einbrüche im Frequenzgang des Frequenzbereiches zwischen 50 Hz und 100 Hz.