Infineon ist tot, lang lebe Infineon!
Eigentlich gilt Infineon seit Monaten als Pleitekandidat, doch seit einigen Tagen mehren sich die plötzlich die guten Nachrichten für den Chiphersteller. Da ist zum einen die Meldung, dass Infineon mit dem koreanischen Unternehmen LS Industrial Systems ein Joint Venture gründet. Rückenwind kommt außerdem aus Texas. Und plötzlich gilt der Pleitekandidat als Dax-Anwärter.
Die Kooperation mit LS Industrial Systems zielt auf den Markt für Weiße Ware. Die beiden Unternehmen wollen ihr Geschäft mit Leistungshalbleitern für die Hausgeräteindustrie ausbauen, teilte Infineon am Dienstag mit.
An dem neu gegründeten Joint Venture LS Power Semitech halten die Asiaten 54 Prozent und Infineon 46 Prozent der Anteile. Der Hauptsitz der Firma wird im südkoreanischen Cheonan sein. Schwerpunkt sei die Entwicklung, Fertigung und Vermarktung von Leistungsmodulen, die Haushaltsgeräte mit elektronisch gesteuerten Motorantrieben wie Waschmaschinen, Kühlschränke oder Klimaanlagen energieeffizienter machen sollen. Die Module könnten auch in anderen Consumer- und Industrieanwendungen zum Einsatz kommen.
Infineon wird IP-Lizenzen, Technologie- und Prozess-Know-how sowie Backend-Fertigungsanlagen zu seiner Leistungsmodul-Familie CIPOS in das Joint Venture einbringen. Dazu werden auch bestehende Fertigungslinien aus diesem Bereich von Regensburg nach Cheonan transferieren. Beide Unternehmen werden bei der internationalen Vermarktung und der Entwicklung neuer Produkte eng zusammenarbeiten. Die Produktion von CIPOS-Modulen in Cheonan soll im Januar 2010 in Serie gehen, hieß es.