Infineon ist tot, lang lebe Infineon!

Gleichzeitig steht Infineon möglicherweise vor einem Wiederaufstieg in den deutschen Aktienindex Dax. “Infineon ist nach dem Kursanstieg der vergangenen Wochen plötzlich ein heißer Anwärter auf den Dax”, zitiert die Welt die Index-Spezialistin Anke Platzek von der Landesbank Baden-Württemberg. Im Frühjahr hatten Investoren das Papier noch schlecht bewertet, kaum jemand gab dem Unternehmen Zukunftschancen. Logische Konsequenz: Im März flog Infineon aus Deutschlands Elite-Index und landete im TecDax.

Seitdem hat sich viel getan. Angetrieben von Spekulationen hat sich der Wert inzwischen verfünffacht. Tatsächlich hat sich die Finanzlage offenbar etwas entspannt. Die Finanzierungssituation habe sich verbessert, heißt es etwa bei der schweizerischen Großbank UBS. Eine Refinanzierung über neue Bankdarlehen erscheine wahrscheinlich. Das Aufwärtspotential sei enorm, schreibt auch JPMorgan-Analyst Sandeep Deshpande in seiner aktuellen Studie. Infolge rigider Sparmaßnahmen verbrenne Infineon außerdem aktuell kein Geld, heißt es aus Unternehmenskreisen.

Geht es weiter so rasant bergauf, könnte Infineon im September der Wiederaufstieg in den Dax gelingen. Bislang ist das nur Continental gelungen. Der Reifenhersteller schaffte 2003 den Wiedereinstieg nach sieben Jahren Abwesenheit. Wenn es klappt, hätte Infineon für die Rückkehr nicht einmal ein Jahr gebraucht.

In den nächsten Monaten kann sich allerdings noch viel ändern, derzeit gibt es neben Infineon noch zwei weitere Anwärter für den Herbst-Aufstieg in den Dax: den Solarzellenhersteller Solarworld und – wieder einmal – den zuletzt in Übernahmeturbulenzen geratenen Automobilzulieferer Continental.

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Silicon-Redaktion

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