Cyberkriminelle zielen auf Online-Bezahldienste

Aktuelle Phishing-Kampagnen zielen mit ihren Angriffen vermehrt auf E-Banking- und E-Payment-Kunden ab. Hierbei nutzen die Cyberkriminellen die Strategie des schrittweisen Informationsdiebstahls (Kaskadeneffekt). Zunächst erhält das potenzielle Opfer eine Nachricht, die ihm die ultimative Open Source Antivirus-Lösung über einen Link zum Download anbietet. Folgt der Empfänger diesem Link, erhält er nicht die versprochene Security-Software, sondern wird um Ausführung einer sich selbst extrahierenden “exe-Datei” gebeten, die jedoch Schadcode enthält. Ihr Zweck besteht darin, die Inhalte von C:WindowsSystem32driversetc. zu ersetzen und so das Verhalten des Webbrowers zu modifizieren.

Möchte das Opfer in Zukunft einen Online-Payment-Dienst wie PayPal, Abbey oder Halifax verwenden, leitet der manipulierte Browser den Nutzer heimlich auf die gefälschte Phishing-Seite um. Diese beinhaltet dann weitere gefährliche Stealth Malware, mit deren Hilfe Passwörter, Kreditkartennummern, Sicherheitscodes, Heim- und E-Mail-Adressen sowie sonstige sensible Daten Schritt für Schritt ausspioniert werden. Die Analyse der Bitdefender-Experten ergab, dass die gefälschten Seiten vor allem von Domains aus China und Korea geladen werden.

“Die schlechte wirtschaftliche Lage hat dazu geführt, dass völlig neue Phänomene der Cyberkriminalität aufgetaucht sind”, erläutert Vlad Valceanu, Leiter der Bitdefender Antispam-Forschung. “Die neuesten Trends zeigen alarmierende Aspekte: Erstens ist die Anzahl der Phishing-Angriffe seit Jahresbeginn gestiegen. Zweitens hat sich die Komplexität und Aggressivität der Attacken dramatisch erhöht. Und drittens ist die Zahl der Opfer eklatant gestiegen. PC-User sollten daher eingehenden E-Mails eine erhöhte Aufmerksamkeit schenken und auf eine zuverlässige Security-Lösung zurückgreifen, die einen umfassenden Schutz vor Spam- und Phishing-Attacken bietet”, so Valceanu weiter.

Silicon-Redaktion

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