Forscher: “Computerspiele nicht verteufeln”

Bolay rät Eltern und Lehrern, Computerspiele nicht zu verteufeln, sondern am besten selbst auszuprobieren. Dann können sie Gefahren besser einschätzen und vielleicht auch die Faszination der Spiele etwas nachvollziehen.

Die Ergebnisse der Studie zur Wirkung von Computerspielen sollen unter anderem der Unterhaltungssoftware-Selbstkontrolle (USK) verlässliche Grundlagen für die Altersfreigabe von Computer- und Konsolenspielen geben. Bolay erhofft sich durch die Studie auch eine Versachlichung der derzeit sehr emotional geführten Debatte. “Sicher verherrlichen Ego-Shooter-Spiele Gewalt. Bislang fehlen jedoch wissenschaftliche Belege dafür, was wirklich passiert, wenn Jugendliche oder Erwachsene sie spielen.”

Solche Belege brauche auch die Politik, denn nach dem Amoklauf in Winnenden sind die Rufe nach Gesetzesänderungen und Verboten lauter geworden. Mit Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen haben erste Bundesländer reagiert. Bolay und weitere Experten wurden am 8. Juni zu einer Anhörung in den Landtag nach Hannover eingeladen. Dabei ging es insbesondere um das Suchtpotential von Computerspielen.

Computer spielen mache auch nicht dumm, hieß es von Bolay. Im Gegenteil, es könne die Aufmerksamkeitsleistung steigern. In den psychologischen Tests der Heidelberger Wissenschaftler schnitten Vielspieler deutlich besser ab als Wenigspieler, wenn eine rasche visuelle Auffassungsgabe und kontrollierte Feinmotorik gefragt waren.

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Ein Proband testet ein Ego-Shooter-Spiel
Bild: SRH

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Silicon-Redaktion

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