IT-Chefs müssen den Gürtel enger schnallen
Die Gehälter der IT-Führungskräfte sind in Zeiten der Wirtschaftskrise geschrumpft. Nach der Kienbaum-Studie “Vergütung von Führungs- und Fachkräften in der Informationstechnologie” verdienen sie in diesem Jahr 3,5 Prozent weniger als 2008.
Frauen haben es nach wie vor nicht einfach in IT-Führungskreisen. Nur jede zwanzigste Führungskraft in der IT ist eine Frau: Lag der Frauenanteil in den IT-Chefetagen 2007 noch bei 7,4 Prozent, sind es aktuell nur noch 5,4 Prozent – so wenig wie seit zehn Jahren nicht mehr. In den Fachpositionen pendelt der Anteil der weiblichen Mitarbeiter in den vergangenen Jahren zwischen 16 und 18 Prozent. Die Vergütungsdifferenz zwischen Männern und Frauen ist jedoch geringer als in den Vorjahren: Sie beträgt über alle Positionen hinweg 9 Prozent. 2008 waren es noch 11 Prozent.
Doch auch die variable Vergütung bleibt in der IT ein wichtiger Gehaltsbestandteil: 83 Prozent der Führungskräfte und 63 Prozent der Fachkräfte werden derzeit leistungsbezogen entlohnt. Beträgt der Bonus bei IT-Führungskräften im Schnitt 20.300 Euro, sind es bei Fachkräften lediglich 6400 Euro. Das entspricht bei den IT-Leitern einem Anteil von 15 Prozent am Gesamtgehalt, bei den Fachkräften sind es im Schnitt 8 Prozent.
Im Bundesdurchschnitt haben IT-Führungskräfte in Nordrhein-Westfalen das höchste Gehalt. In Düsseldorf liegen die Gehälter knapp ein Viertel über dem Bundesschnitt. Am wenigsten verdienen IT-Führungskräfte in ostdeutschen Kleinstädten mit minus 25 Prozent und Dresden mit minus 18 Prozent. Im Schnitt liegen die Gehälter der IT-Fach- und Führungskräfte in Ostdeutschland nur bei 80 Prozent der durchschnittlich in Deutschland gezahlten Bezüge. “In großen westdeutschen Städten und Ballungsräumen ist das Vergütungsniveau häufig höher als in ländlichen Gebieten. Ursache ist die größere Konkurrenz um die besten Mitarbeiter in den Städten”, sagte Kienbaum-Vergütungsexperte Näser.