Qimonda Portugal vorerst gerettet
Für die nächsten drei Monate können die Mitarbeiter von Qimonda Portugal aufatmen. Bei einer Vollversammlung der Gläubiger des portugiesischen Tochterunternehmens der Qimonda AG ging es für die Niederlassung in Vila do Conde um Überleben oder Sterben.
Bereits im Vorfeld wurden Vermutungen angestellt, dass die Gläubiger daran interessiert seien, die Geschäfte von Qimonda Portugal aufrecht zu erhalten, auch wenn dies nur für eine bestimmte Zeit sei, berichtet das News-Portal IT-Times.
Bei der Vollversammlung waren neben dem portugiesischen Staat, dem Hauptschuldner von Qimonda Portugal, auch kleinere Kreditgeber wie die Banken BCP und BES vertreten. Den Gläubigern wurde während des Treffens das von der Insolvenzverwaltung erstellte Konzept zur Abstimmung vorgelegt. Mit einer Mehrheit von 99,94 Prozent der Stimmen wurde dieses Konzept bestätigt.
Die Entscheidung kam nicht überraschend, da der portugiesische Staat schon vorab angekündigt hatte, die ausstehenden Kredite bis zum September 2009 verlängern zu wollen. Die restlichen Gläubiger haben sich diesem Kurs einfach angeschlossen. Diese Entscheidung bedeutet jedoch nur eine kurze Verschnaufpause, denn bis September muss ein Investor gefunden werden, der dem insolventen Unternehmen wieder auf die Beine hilft. Eine weitere Versammlung der Gläubiger wurde für den 29. September angesetzt.
Inzwischen geht die Zerspaltung des Gesamtunternehmens weiter. Letzte Woche hatte die Qimonda AG seine Mehrheitsbeteiligung an einem Solarzellenwerk nahe Porto an eine Gruppe portugiesischer Investor verkauft. Der Insolvenzverwalter Michael Jaffe bezeichnete den Verkauf als eine “positive Entwicklung” mit Blick auf die Interessen der Gläubiger sowie das derzeit schwierige Marktumfeld. Weiterhin sagte er, dass es weiterhin Interesse aus China und Russland an Qimonda gebe. Am 16. Juni hat Jaffé angekündigt, die Gläubiger über den Stand der Investorensuche zu informieren.