Peter Bauer: Infineon ist auf Erholungskurs
Der angeschlagene Chiphersteller Infineon steht offenbar kurz davor wieder Gewinne zu schreiben. Das sagte Vorstandssprecher Peter Bauer im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Capital. Der Münchner Konzern sei kein Sanierungsfall, betonte Bauer. Zum Thema Staatshilfen wollte Bauer in dem Interview keine Stellung nehmen.
“Wir hatten Ende März 665 Millionen Euro in der Kasse. Derzeit noch einiges mehr, da wir eine Wandelschuldverschreibung erfolgreich platziert haben”, so Bauer. Operativ sei die Lage trotz starkem Umsatzeinbruch unter Kontrolle. Letztes Jahr habe Infineon zudem ein positives operatives Ergebnis erwirtschaftet.
Weitere Einsparungen seien deshalb nicht geplant. “Wir haben durch Stellenabbau und tiefe Einschnitte die Schwelle, ab der wir Gewinn erwirtschaften, auf etwa 850 Millionen Euro Quartalsumsatz abgesenkt. Die Maßnahmen sollten reichen.”
Die nächste anstehende Herausforderung sei die Refinanzierung von 590 Millionen Euro im Sommer 2010. Bauer sieht darin aber kein Problem. Er hoffe, “die Refinanzierung nach Möglichkeit im Sommer abschließen” zu können.
Zum Thema Staatshilfe wollte Bauer sich nicht äußern. Infineon müsse alle Möglichkeiten ausschöpfen, unter anderem auch am Kapitalmarkt, führte er aus. Bauer betonte, er habe nicht gesagt, dass Infineon eine Kapitalerhöhung plane.
Ende Mai war durchgesickert, dass der Chiphersteller Hilfe von Staat erbeten hatte. Eine Bürgschaft in Höhe von rund einer halben Milliarden Euro hätte das Unternehmen gefordert, hieß es damals. Seitdem mehren sich jedoch die positiven Nachrichten. Zuletzt schien sogar ein Wiedereinstieg in den Börsenindex Dax möglich.