Intels Konzepte für die Welt von morgen
Auf seinem diesjährigen “Research@Intel Day” gewährte der Technologieriese einen Einblick in die Technik der Zukunft. Präsentiert wurden etwa 40 Projekte zu Themen wie Stromsparen, 3D-Internet und Internet-Infrastruktur.
Zudem stellte Intel eine Technik vor, mit der Internet-Nutzer im Web gefundene Informationen auf Richtigkeit und Verlässlichkeit überprüfen können. “Was die Forscher heute in den Labors entwickeln, wird Computer und die Kommunikation letztendlich schneller, leichter und energieeffizienter machen. Die Forschungsergebnisse werden einen entscheidenden Einfluss auf unser Berufs- und Privatleben der kommenden Jahre haben”, so Justin Rattner, Intel Chief Technology Officer, Senior Fellow und Vice President sowie Director der Intel Labs.
Die neuen Intel Labs arbeiten an Innovationen für dynamische Wachstumsbereiche des Unternehmens, wie Mobilität, Visual Computing oder System-on-a-Chip-Design. Einige dieser Forschungsergebnisse wurden am Research@Intel Day bereits detailliert vorgestellt.
“Platform Power Management” (PPM) etwa ist eine der neuen Stromspar-Technologien der zukünftigen Familie von Atom-Prozessoren (Codename Moorestown), die derzeit für MIDs (Mobile Internet Devices) entwickelt werden. Ticky Thakkar, Intel-Fellow und Director of Platform Architecture for the Ultra Mobile Group, erklärte, dass man bei diesen Prozessoren die Stromaufnahme im Standby-Modus im Vergleich zur aktuellen Generation auf ein Fünfzigstel reduzieren könne – was deutlich längere Akku-Laufzeiten möglich machen würde.
PPM verfolgt einen neuen Ansatz, mit dem die Hardware die Stromspar-Richtlinien (“power policies”) des Betriebssystems sehr viel schneller umsetzen könne. Der Computer soll den Stromverbrauch von gerade nicht benötigten System-Komponenten (wie etwa WLAN-Adaptern oder I/O-Subsystemen) reduzieren oder komplett abstellen – und im Bedarfsfall automatisch wieder reaktivieren. Laut Intel könnte das “Platform Power Management” eines Tages in allen seinen Prozessoren – für Smartphones und MIDs bis hin zu High-Performance-Servern – zum Zuge kommen.
Ein weiteres wichtiges Thema beim Research Day war das sogenannte “Confrontational Computing”. Während viele Informationen im Web korrekt und nützlich sind, gibt es dort auch falsche, irreführende und subjektiv gefärbte Inhalte. “Confrontational Computing” ist ein neues Forschungsprojekt der Intel Labs, das es Internet-Surfern erleichtern soll, sich innerhalb dieser nicht selten widersprüchlichen Informationsmasse besser zurechtzufinden. Noch während der Nutzer einen Nachrichten-Artikel, ein Blog oder eine Webseite liest, werden Textpassagen farblich herausgehoben, wenn die Informationen an anderer Stelle im Internet verschieden oder gegensätzlich dargestellt werden. Wenn man zum Beispiel auf eine markierte Textpassage wie “Ein Glas Wein am Tag ist gut für Dich.” klickt, öffnet sich ein Argumentationsraster, das Quellen mit den verschiedenen Sichtweisen zu diesem Thema aufführt. Jede einzelne dieser Aussagen und Quellen ist – ähnlich wie bei Wikipedia – von anderen Internet-Nutzern generiert und wird an einer zentralen Stelle im Internet gespeichert und verwaltet.