Skype in Gefahr
Ebay hatte Skype 2005 für 2,6 Milliarden Dollar gekauft und im April den Skype-Börsengang für das erste Halbjahr 2010 angekündigt. Berichten zufolge sollen die Skype-Gründer Janus Friis und Niklas Zennström an einem Rückkauf von Skype interessiert sein. Ist das ein Grund für den jüngsten Streit zwischen Ebay sowie Friis und Zennström?
Nach Angaben des Nachrichtensenders Bloomberg streitet Ebay mit den Skype-Gründern um den geplanten Börsengang. Demnach soll der Verkauf des Unternehmens gegen ein mit Ebay abgeschlossenes Lizenzabkommen verstoßen.
Dem Bericht zufolge ist das neue Unternehmen der Skype-Gründer Joltid Eigentümer eines Teils der Skype-Software, der an Ebay lizenziert ist. Im Fall eines Börsengangs habe Joltid damit gedroht, Ebay die Lizenz zu entziehen, was zu einer Abschaltung von Skype führen würde. Ebay habe im Gegenzug Friis und Zennström verklagt, um dies zu verhindern.
Nach Ansicht von Randolf Katz, Anwalt der Kanzlei Baker Hostetler, die Technologiefirmen zu Börsengängen berät, könnte der Rechtsstreit den von Ebay für 2010 angekündigten Börsengang von Skype verzögern. Sollte das Verfahren nicht rechtzeitig beendet sein, könne es zudem einen negativen Einfluss auf den Ausgabepreis der Skype-Aktie haben. “Der Markt hasst Ungewissheit. Der Rechtsstreit existiert und wird in den Preis einfließen.”
Einen Antrag Skypes, das Verfahren zu beschleunigen, habe das Gericht abgelehnt, heißt es in dem Bericht. Der Prozess soll nun im ersten Quartal 2010 beginnen. Der Skype-Anwalt Charles Hollander erklärte gegenüber dem Gericht, ein Sieg Joltids hätte katastrophale Folgen. Skype müsse dann das VoIP-Geschäft vorübergehend aufgeben und in einem langwierigen und teuren Verfahren eine Alternative zu dem Code entwickeln, der noch im Besitz der Skype-Gründer sei.