Nanotechnologie: Ein 3-Billionen-Dollar-Markt
Materialien, die nur mit hochleistungsfähigen Mikroskopen zu erkennen sind, werden in den nächsten Jahrzehnten die Welt ebenso verändern wie zuletzt die Mikroelektronik. Im Jahr 2007 betrug der Umsatz der deutschen Nanotechnik-Firmen rund 33 Milliarden Euro.
Weltweit wurden dem US-Beratungsunternehmen Lux Research zufolge 147 Milliarden Dollar umgesetzt. Für das Jahr 2015 gehen die Amerikaner von einem Weltmarktvolumen Nano-optimierter Produkte von bis zu 3 Billionen Dollar aus.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik erwartet auch für einzelne Produktlinien enorme Wachstumspotenziale. So hatte der Weltmarkt für die Nanoelektronik – zum Beispiel für winzigste Prozessoren – im Jahr 2007 ein Volumen von etwa 10,8 Milliarden Dollar.
Schon bis 2011 soll sich der Umsatz auf 82,5 Milliarden Dollar erhöhen. Solche Aussichten haben weltweit rund 30 Staaten veranlasst, Forschungsprogramme zur Förderung der Nanotechnik aufzulegen. Die Bundesregierung etwa plant, zu diesem Zweck in diesem Jahr 441 Millionen Euro auszugeben, ein Fünftel mehr als noch vor drei Jahren.
Der Forschungseifer trägt bereits Früchte: So ist die Zahl der transnationalen Nano-Patentanmeldungen – gleichzeitig mindestens eine Anmeldung beim Europäischen Patentamt und bei der World Intellectual Property Organization der UN – von 2398 im Jahr 1999 auf 6757 im Jahr 2004 gestiegen.
Nach Schätzungen der Verbraucherzentrale des Bundesverbands sind inzwischen europaweit etwa 500 bis 600 Nanoprodukte auf dem Markt. Dazu gehören etwa ein Miniatur-Datenspeicher, auf den die gesamten Bestände der deutschen Bibliothek passen, Fensterscheiben und Toiletten, an denen Schmutz einfach abperlt, energiesparende Beleuchtungssysteme und eine effiziente Trinkwasseraufbereitung. Auch in der Therapie schwerwiegender Krankheiten wie Krebs gibt es neue Ansätze zur Behandlung. Nanozusätze machen zudem die Elektroden von Laptop-Akkus leistungsfähiger.