Dabei zeichnen sich jetzt schon klare Vorteile ab: “Wir rechnen mit Einsparpotenzialen zwischen 100 und 200 Euro pro Instandhaltungsauftrag. Das kann sich auf bis zu 1,3 Millionen Euro im Jahr summieren”, erklärte Wolfgang Zoth, technischer Geschäftsführer der Zoth GmbH & Co. KG, einem mittelständischen Dienstleister im Bereich Elektro, Metall und Technik, der im Projekt gemeinsam mit seinem Kunden Infraserv GmbH & Co. Höchst KG die Dienstleistungsprozesse elektronisch verbessern will. “Große Unternehmen haben ihren Einkauf bislang mit Lieferantenportalen optimiert, über die Ausschreibungen, Auftragserteilung und -abnahme sowie Rechnungsstellung laufen. Für kleine und mittelständische Zulieferer aber sind damit enorme Belastungen verbunden, weil sie viele verschiedene, nicht standardisierte Plattformen bedienen müssen und sich diese oft nicht mit ihren IT-Systemen verbinden lassen”, berichtete Stefan Rauterkus, Leiter Prozessmanagement bei Infraserv auf der Veranstaltung in Karlsruhe.
Dies bestätigte Marzellus Strasser, Leiter Gebäudemanagement bei der Gebr. Peters Gebäudetechnik GmbH, die im Projekt einen Piloten mit der Audi AG bestreitet. “Viele unserer Prozesse sind noch stark papierlastig, da kein Datenaustausch zwischen Lieferantenportalen und unserer EDV möglich ist und wir über Rahmenverträge hinausgehende Zusatzleistungen auf herkömmlichem Wege in Rechnung stellen müssen. Zudem können wir den Prozess mit unseren Lieferanten oft nicht elektronisch abwickeln. Den immensen Aufwand, der mit diesen doppelten Verwaltungstätigkeiten verbunden ist, wollen wir durch eBusInstand abstellen.”
Partner Audi geht noch einen Schritt weiter: Durch das Design und die Beschreibung seiner Geschäftsabläufe will der Automobilhersteller auch interne Dienstleistungen transparent und damit vergleichbar machen. Dies reduziere zugleich den Aufwand bei der Restrukturierung von Geschäftsprozessen und unterstütze das Change Management.
Um diese Ziele zu realisieren, arbeitet das FZI gemeinsam mit den Industriepartnern an einer Strukturierung und Harmonisierung der heute in vielfältiger Form vorliegenden Stammdaten in den Unternehmen, die für Planung, Bau, Änderungen und Instandhaltung von Anlagen benötigt werden. “Jedes Unternehmen hat heute seine eigene Sprache dafür, oft sogar jede Abteilung, das erschwert die Durchgängigkeit von Prozessen. Deshalb werden wir die Stammdaten vereinheitlichen und vor allem die Material- und Objektdaten mit einbeziehen, damit die Instandhaltungsdienstleistungen mit den dafür notwendigen Materialien verknüpft sind”, erklärt Jörg Schumacher, Vorstand beim eCl@ss e.V. und Initiator des Projekts.
Das Projekt eBusInstand läuft noch bis Ende September 2010. Im Internet gibt es auf der Projekthomepage weitere Informationen.
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