silicon.de: Avira hat sich als Anbieter von Anti-Viren-Software für Privatanwender einen Namen gemacht. Sie bieten aber auch eine Anti-Viren-Lösung für SAP NetWeaver an. Wie kam es dazu?
Witzgall: NetWeaver ermöglicht es Unternehmen, die SAP-Installation über das Internet nach außen zu öffnen. Vor etwa vier Jahren ist SAP jedoch ein Problem mit der Verwundbarkeit des Systems bekannt geworden. Walldorf hat uns daraufhin direkt kontaktiert. Innerhalb von zwölf Monaten haben wir dann – aufbauend auf unserem Anti-Viren-Scan-Engine-Development-Kit ‘Savapi’ – eine Lösung entwickeln, die eine nahtlose Integration in NetWeaver ermöglichte.
 
 
silicon.de: Warum hat SAP den Anti-Viren-Schutz nicht selbst entwickelt?
Witzgall: SAP hatte die Sicherheitslücke zwar selbst erkannt und war von der Notwendigkeit einer Lösung überzeugt, jedoch hatte das Unternehmen keine Malware-Experten in der eigenen Mannschaft, die sich des Problems hätten annehmen können. Daher hat man Avira um Rat gefragt – und wir konnten glücklicherweise helfen.
silicon.de: Gibt es Teile von SAP-Systemen, die besonders häufig Ziel von Hacker-Attacken werden oder die besonders verwundbar sind?
Witzgall: Je häufiger eine bestimmte Technologie eingesetzt wird, desto mehr rückt sie auch ins Fadenkreuz der Kriminellen. Letztlich können sich überall sicherheitsrelevante Programmierfehler einschleichen, die das Interesse von Cyberkriminellen wecken – insbesondere wenn viele Anwender davon betroffen sind.
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