Pflegeroboter Rhoni soll ein menschliches Gesicht bekommen
Um einen Roboter so menschenähnlich zu machen, dass er zum Beispiel von pflegebedürftigen Senioren als Ansprechpartner akzeptiert wird, bedarf es noch viel Forscher- und Entwicklerarbeit.
Das stellten Alexander Belicenko, Anna Redich und Swetlana Sibin fest, als sie in einem Projekt an der Hochschule Niederrhein versuchten, dem hochschuleigenen humanoiden Roboter “Rhoni” ein Gesicht und ein attraktives Äußeres zu schenken. Den Anstoß dazu hatte Professor Dr. Hans-Jürgen Buxbaum im Fach Automatisierung und Robotik gegeben. Auf sein Gesicht muss Rhoni vorerst noch warten – die angehenden Wirtschaftsingenieure leisteten dennoch Pionierarbeit, indem sie zumindest empirisch sein künftiges Aussehen vorherbestimmten.
Ein menschliches Gesicht für Rhoni wollen (v.l.) Swetlana Sibin, Alexander Belicenko und Anna Redich entwickeln.
Foto: Hochschule Niederrhein
Dieses hat sich nämlich in erster Linie an den Wünschen und Erwartungen der Zielgruppe zu orientieren. Folgt man diesen, so hat Rhoni das Aussehen einer Frau mittleren Alters mit einem Durchschnittsgesicht, mit der man sich unterhalten können muss. Dieses symmetrische Durchschnittgesicht wird aus bis zu 16 anderen Gesichtern künstlich erzeugt. In das “Morphing”, das in der Attraktivitätsforschung und bei Spezialeffekten im Film benutzt wird, hatten sich die Studierenden intensiv eingearbeitet. Die Wünsche der Seniorinnen und Senioren brachte eine Befragung im Marienheim unweit der Hochschule ans Licht.
Ein besonderes Problem besteht darin, einem Humanoid-Roboter Emotionen zu verleihen. Das geschieht durch stärkere oder schwächere Bewegung von Hautpartien des Gesichts mittels Motoren, wodurch es zu mimischen Ausdrucksformen fähig wird. Bei Rhoni, so das Team, müssten als nächstes konstruktiv Ohren und Mund verlegt werden, um dem Kopf eine künstliche Haut überziehen zu können. Diese sollte aus elastischem Polymerstoff bestehen. “Das Lächeln darf nicht einfrieren, die Falten müssen sich aufglätten können”, nennt Studentin Anna Redich die Vorgaben. Mit dem Einbau von Mikrofonen und Lautsprechern ist auch die Herausforderung einer menschlichen Kommunikation erst ansatzweise gelöst, aber die Studierenden wissen jetzt, in welche Richtung sie weiterdenken und -entwickeln müssen. Und die nächste Projektgruppe macht genau an dieser Stelle weiter.