ALM 2.0: “Die Software-Branche hinkt hinterher”
Nach Jahren der Zurückhaltung sucht das Münchner Unternehmen Fujitsu Enabling Software Technology (EST) jetzt das Licht der Öffentlichkeit. CTO Dr. Peter Meinen erklärte gegenüber silicon.de, wo und wie das bereits 2002 gegründete Unternehmen mit etwa 60 Münchner Mitarbeitern Akzente setzen will.
SQA dient der Quellcodeanalyse und Qualitätseinschätzung von Software. “Der Code wird mit speziellen Parsern gescannt und dann in einem OLAP-Cube analysiert.” Es gebe eine Reihe von Indikatoren, die auf Fehlerquellen hinweisen, etwa gehäufte Verzweigungen im Code.
Quellcodeanalyse und Quellcodemessung im Zusammenspiel
Bild: Fujitsu EST
SQA könne auch verwendet werden, um unbenutzten Code zu finden oder gut laufende Alt-Applikationen mit neuen Anwendungen zu integrieren. In Sachen Alt-Applikationen zeichne sich ein Bewusstseinswandel ab. “Wenn alte Sachen ganz gut laufen, kommen heute mehr Manager zum Schluss, dass man sie nicht wegschmeißen sollte. Auch in alter Software stecken Werte.”
Dieser Wandel sei jedoch weniger eine Folge der Wirtschaftskrise. Er sei vielmehr auf das Scheitern von Projekten zurückzuführen, mit denen Großunternehmen versucht hätten, Millionen Codezeilen neu zu schreiben. ADM und SQA werden laut Dr. Meinen über den Channel zu einem Preis vermarktet, der für Einsteiger angemessen ist. Die Bezahlung erfolgt User- oder Platz-basiert.
 
Dr. Meinen promovierte an der Technischen Universität München, wo er Mathematik und Informatik studierte. Seit der Ernennung zum CTO im April 2008 leitet er die Entwicklung der Fujitsu-Middleware ‘Interstage’. Vor seiner Tätigkeit bei Fujitsu war Dr. Meinen unter anderem geschäftsführender Gesellschafter des IT-Dienstleisters akm software.