Greifeneder leitet als CTO den Bereich Forschung und Entwicklung von Dynatrace . Davor war er CTO bei Segue Software, das mittlerweile zu Borland gehört. Unter seiner Leitung wurden Produkte wie ‘SilkPerformer Web Load Testing’ und ‘SilkCentral Performance Manager’ entwickelt. Greifeneder studierte an der Johannes-Kepler-Universität Linz Informatik und Mechatronik.
silicon.de: Bevor Sie 2005 in Linz Dynatrace gründeten, waren Sie CTO bei Segue Software. Warum haben Sie Segue damals verlassen?
Greifeneder: Ich hatte bei Segue mit vielen Kunden zu tun, die unsere damaligen Produkte zum Lasttesten und synthetischen Transaktionsmonitoring eingesetzt haben. Aber die damit erkannten Performanz- und Skalierbarkeitsprobleme konnten nur mit großem Aufwand behoben werden. Das hat mich dazu motiviert, nach einem Produkt am Markt zu suchen, welches für mich als CTO und Softwarearchitekt, aber auch für den Einsatz im Test- und Produktivbetrieb geeignet ist.
Da ich eine solche Software-Lösung nicht finden konnte und ich bereits eine sehr konkrete Vision des Software-Applikation-Lifecycle-Ansatzes hatte, entschloss ich mich, eine eigene Firma zu gründen, um diese Vision in die Realität umzusetzen. Neue Ideen brauchen ein neues Fundament.
silicon.de: Wie andere Anbieter im Application-Performance-Management-Markt (APM) behaupten Sie, die Ursachen der Performance-Probleme von Java-und .NET-Anwendungen aufdecken zu können. Was machen Sie anders als Ihre Mitbewerber?
Greifeneder: Richtig, einige Mitbewerber können Performance-Probleme aufdecken. Aber sie können weder die problematische Transaktion automatisch aufzeichnen, noch liefern sie tiefgehende Root-Cause-Informationen zur betroffenen Transaktion mit Kontext-Informationen bis hinunter auf die Codezeile. Der Grund dafür liegt darin, dass die Mitbewerber im 24×7-Betrieb ausschließlich mit statistischen Samples messen. Damit geht die Performanzmessung einer ‘bad transaction’ im Durschnittmix der Samples unter. Unsere Performanzanalyse-Algorithmen arbeiten bewusst nicht auf statistischen Heuristiken, sondern auf akkurater Analyse von allen Einzeltransaktionen. Damit untersuchen wir das Verhalten der Transaktionen und nicht der statistischen Symptome.
silicon.de: Erzeugen Sie beim Monitoring nicht wieder Datenmengen, die wieder ‘gemonitort’ werden müssen?
Greifeneder: Ja, natürlich darf das Monitoringsystem nicht zur Wartungsfalle werden, wie einige unserer Kunden frühere Lösungen beschrieben haben. Deshalb hat Dynatrace in allen notwendigen Bereichen Self-Management-Funktionalitäten, um zum Beispiel bei vollem Plattenspeicher alte, nicht mehr benötigte Daten automatisiert zu löschen beziehungsweise zu aggregieren.
silicon.de: Wie lange braucht etwa ein Performance-Tester, um sich in die aktuelle Version ‘Dynatrace 3’ einzuarbeiten?
Greifeneder: Performance-Tester können damit bei ersten Einsätzen sofort Erfolge erzielen. Zur strategischen Implementierung und Integration mit Lasttestwerkzeugen sind mehrere Tage bis einige Wochen Einarbeitung sinnvoll.
silicon.de: Wirkt sich die Finanzkrise auf Ihr Geschäft aus?
Greifeneder: Natürlich sind wir wie alle Unternehmen vorsichtig in dieses Jahr gegangen. Doch hatten wir im ersten Quartal dieses Jahres das beste Quartalsergebnis in unserer Firmengeschichte und sind gerade dabei, unsere Wachstumsziele wieder nach oben zu revidieren. Wir streben daher weiter eine stetige Verdopplung unserer Jahresumsätze an.
Die Gründe dafür sehe ich darin, dass die IT ein wichtiger Faktor für das Business und für Einsparungen sowie Automatisierung ist – das heißt, einige weniger wichtige IT-Projekte werden eingestellt, andere werden aber sogar noch stärker vorangetrieben. Das Thema Performanz und Skalierbarkeit wird dabei immer wichtiger. Technologien wie SOA, Cloud Computing, Virtualisierung und Web 2.0 fordern mit der stetig wachsenden Komplexität ihren Tribut und machen transaktionsbasiertes Performance-Management zum Muss.
silicon.de: Was sind Ihre Pläne – was ist von Dynatrace in den kommenden Monaten zu erwarten?
Greifeneder: Da gibt es einige wichtige Aspekte. Wir bekommen viel positives Feedback zur Continuous-Integration-Erweiterung von Dynatrace. Wir arbeiten hier eng mit unseren Kunden zusammen, wie zum Beispiel einem sehr bekannten SaaS-CRM-Anbieter. In der Enterprise-Software-Entwicklung ist man von Continuous Integration oft noch weit entfernt, wir haben hierzu Best Practices veröffentlicht.
Mittlerweile haben viele kommerzielle wie freie Lasttestwerkzeuge Dynatrace für End-to-End-Transaction-Tracing vom virtuellen Benutzer bis zur Datenbank integriert. Wenn der Trend so weitergeht, werden wir zum De-facto-Standard, den alle Lasttestwerkzeuge unterstützen.
Auch das Thema Cloud Computing passt uns wie angegossen. Die steigende Komplexität, Flexibilität, Virtualisierung, der steigende Einflussbereich von Architekten auch auf Produktivsysteme – das alles sind Faktoren, die den Bedarf an Transaction-Tracing weiter steigen lassen. Unsere Vorteile werden in diesen Umgebungen noch stärker zur Geltung kommen und wir werden deshalb mit unserem Performance- und Skalierbarkeits-Know-how in Clouds und Virtualisierung in nächster Zeit sehr viel beitragen können.
Und dann wird es zum Thema Real-User-Performance von Web 2.0-Anwendungen schon bald eine Überraschung von uns geben, aber mehr will ich dazu derzeit nicht verraten.
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