Informatica: “Wir bleiben unabhängig”
Otto Neuer, Geschäftsführer für Zentraleuropa bei Informatica, spricht im silicon.de-Gespräch über das Selbstverständnis von Informatica, die jüngsten Zukäufe sowie die künftige Strategie des Unternehmens.
Wenn ein Anwender heute eine Lösung für die Datenintegration suche, stehe er vor zwei Alternativen, so Neuer. Er könne alles von einem Anbieter wie IBM kaufen oder das beste Werkzeug für die jeweilige Aufgabenstellung erwerben.
Im zweiten Fall könne der Anwender bei Informatica fündig werden, dem “einzig verbliebenen unabhängigen Anbieter von Datenintegrationswerkzeugen”. Andere Hersteller tendierten dazu, Lösungen für die Datenintegration zu vermarkten, “um in Wirklichkeit andere Sachen zu verkaufen, zum Beispiel ERP-Lösungen.”
Informatica sei dagegen auf Datenintegration spezialisiert und setze auf Unabhängigkeit. “Das soll auch so bleiben, Unabhängigkeit ist für uns ein hoher Wert.” Zudem sei auch die Zusammenarbeit mit Partnern sehr wichtig.
Im Bereich der Kerntechnologien kaufe man auch hinzu. So habe Informatica im Februar ‘Applimation’ und im Juni ‘AddressDoctor’ übernommen. Analysten schätzten, dass mehr als 80 Prozent der Daten in Unternehmensanwendungen wie ERP, CRM und HR veraltet seien – dennoch verbrauchten diese Daten Speicher- und Datenbankkapazitäten. Applimation habe stark auf Oracle und SAP ausgerichtete Lösungen im Angebot, mit denen Anwender das Information Lifecycle Management (ILM) ganzheitlich durchführen könnten.
AddressDoctor biete eine Technologie, mit der man Adressprüfungen für 200 Länder und Territorien durchführen könne. “Adressvalidierung ist eine wichtige Komponente der Datenqualität”. AddressDoctor solle vollständig in die Informatica-Lösungen integriert werden. Künftig seien weitere Zukäufe denkbar, etwa im Master Data Management, so Neuer.
 
Otto Neuer
Bild: Informatica
 
Der gebürtige Wiener Otto Neuer ist Informatica-Geschäftsführer für Zentraleuropa. Zuvor war er unter anderem Managing Director bei Itesoft Deutschland und Sales Director Germany bei Cognos.