“Dutzende Fondsmanager und Konzernvorstände haben sich bei uns gemeldet”, sagt Edward Hill-Wood, Leiter des Bereichs Medienanalysen bei Morgan Stanley. Das Echo auf den Bericht des jungen Praktikanten sei fünf bis sechs Mal höher gewesen als in der Regel üblich. Denn was Matthew Robson zusagen hatte, erschüttert etablierte Analysten-Profis.
Während die erwachsenen Experten etwa den Kurznachrichtendienst Twitter noch bestaunen, legt der 15-Jährige dar, dass die Konsumenten von morgen zwar immer mehr Medien nutzen, aber immer weniger bereit sind, dafür zu bezahlen. “Teenager nutzen Twitter nicht”, lautet sein Fazit. Twitter per Handy zu nutzen sei teuer, und seine Freunde “haben erkannt, dass sich niemand ihr Profil ansieht, also sind die Tweets zwecklos”.
Aber auch für traditionelle Medien sieht der Analysten-Praktikant schwarz. Er kenne keinen Teenager, der regelmäßig Zeitungen lese, schrieb er. Niemand nehme die Mühe auf sich, Seite um Seite an Text durchzuackern. Die Zusammenfassungen hole man sich online oder im Fernsehen. Doch auch traditionellen Fernseh- und Radiosendern prophezeit der Junge eine düstere Zukunft: Sein Umfeld schaue nur selten regelmäßig Fernsehen. Lieber hört man werbefreies Radio über das Internet. Doch selbst im Internet finden Jugendliche die Werbung “extrem ärgerlich und witzlos”.
Ob Robson nächsten Sommer wieder ein Praktikum bei Morgan Stanley macht, konnte Hill-Wood nicht sagen. Der Manager ergänzt aber: “Er ist jetzt gefragt.”
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Banalitäten als Sensation feiern
Was bitte ist daran sensationell? Nicht nur Jugendliche lesen keine Zeitung mehr, sondern auch die Mehrheit der unter 30er. Das ist doch absolut nichts neues. Und daß Twitter völlig überflüssig ist weiß auch jeder mit Hirn, weil man sich in der Unmenge an Belanglosigkeiten verirrt. usw. usf.
Was ich sensationell finde, ist daß die "Experten" solchen völlig undurchdachten Kommuniaktionsplattformen ein Gewicht zumessen, der keinerlei Grundlage hat. Ich frag mich, ob das ganze nicht einfach nur ein PR-Gag von MS ist.
@Lala
Danke für diesen Kommentar!
Ich fürchte allerdings, dass es kein PR-Gag ist - und das macht die Sache noch schlimmer. Warum ich dieser Ansicht bin? Morgan Stanley ist eine Bank - mehr muss man nicht wissen.
bericht des Jugendlichen
Der Bericht ist sehr einseitig auf die Teenager-Generation zugeschnitten. Was heute für diese jungen Leute wichtig und auch benutzt wird, ist sicher in 10 Jahren nicht mehr so. Dann sind deren Interessen sicher nicht mehr die Gleichen und ihre Lebensumstände haben sich geändert. Ob dann die Spielkonsolen noch die gleiche Bedeutung haben, wage ich zu bezweifeln.
Die ganze Sache ist übertrieben und kann nicht auf die "Erwachsenenwelt" übertragen werden.
twitter
Ich bin über twitter auf diesen artikel gestoßen.
Neu sind die "Erkenntnisse" für mich auch nicht, lediglich eine Bestätigung meiner Lebenseinstellung...
Fernsehen, Radio und Zeitung gibts bei mir auch nicht mehr, meine News bekomme ich übers Netz, vorrecherschiert von Spezialisten aus Forschung und Politik. Deren Empfehlungen empfange ich über twitter und komme damit prima klar. Wer denkt, mit twitter erfährt man nur, wo gerade schlechtes Wetter ist, oder wer gerade auf Klo muss, der hat in meinen Augen das Potential noch nicht erkannt...
mit kybernEthischen Grüßen,
twuertz
Twitter & andere Kommunikationsplattformen
Muss meinem Vorredner Recht geben, wer sich richtig in Twitter organisiert, d.h. die richtigen Leute verfolgt, der bekommt auch nützliche News oder Informationen. Wenn man allerdings 20 000 Leuten folgt nur um selber viele Follower zu bekommen, der braucht auch nicht damit zu rechnen irgendetwas sinnvolles mitzubekommen.
Es ist, denke ich, wie mit vielen anderen Sachen, wenn man sich Prioritäten setzt und sich damit auch oft auseinandersetzt, der kann seine Vorteile daraus ziehen.
Dass die "jugendliche Erkenntnis" ein sensationeller Bericht ist, da habe ich auch so meine Zweifel. Das hätten auch millionen anderer Leute sagen können, dass niemand wirklich bereit ist für etwas im Internet zu bezahlen, geschweige denn Werbung toll findet.
Aber ohne Werbung und bezahlte Dienste geht die Welt irgendwann nobel zugrunde.
Der Junge hat
nur seine erkannte Umgebungsstruktur wieder gegeben.
Alles richtig und klar erkannt.
Klar passt das den Werbefuzzis nicht.
Hier wird nur bestätigt, daß sie im Sozialgefüge ganz ganz unten angekommen sind.
Da gehören sie ja auch hin.
Bye bye
Gerhard
p.s. Morgan Stanley will was als Bank? Gimme your money! Now!
Glückwunsch !
Wenn der junge Mann ob seiner "neuen Erkenntnisse" künftig einen Job bekommen sollte, hat sich die Sache doch gelohnt ;-)
Twitter anders nutzen
Natürlich ist es völlg schwachsinnig, wenn man 1000 Leuten folgt, um dann zu lesen, was sie gerade zu Mittag hatten. Aber das Argument, Twitter sei zu teuer, zieht bei Smartphones nicht mehr. Denn dort kann man sich einen Twitter-Client installieren. In Deutschland geht das ja eh nicht anders.
Ich nutze Twitter, um interessante Links an meine Bekannten zu verbreiten. So werden Eintäge in meinem Blog automatisch auf Twitter und Facebook veröffentlicht, und ich kann mit einem Addon interessante Website mit einem Klick dort posten. Bisher experimentiere ich damit recht allein, weil 99% meiner Bekannten meinen, Twitter sei Kinderkram. Aber zur Verteilung von interessanten Links ist es genial geeignet.
Zum Thema eines Vorredners, dass er nur "vorgefilterte" News lese:
Das Problem ist, dass auf diese Weise nur noch News mit hohem Klickwert oder Relevanz überhaupt noch gelesen werden (Reißernews). Die Perlen der Nachrichtenwelt, die nur wenige Menschen lesen und die z.B. in der BILD nicht auftauchen, gehen somit unter. Nur was die Masse mag, wird noch verbreitet. Damit sterben die inhaltsreichen Zeitungen mit ihrem vielen Nuancen aus.
Ich befürchte, dass eine Menge unserer Kulturlandschaft in den nächsten 10 Jahren verloren geht.