Gelegentlich sah es so aus, als ob er sich in seiner Kleidung nicht ganz wohl fühlte. Aber vermutlich haben ihm seine Image-Berater ins Gewissen geredet, dass er seriöser aussehen muss, und nicht mehr – wie noch auf der CES in Las Vegas – in einem etwas zu engen Pullover auf die Bühne gehen darf. Einziger Hinweis auf die früher wesentlich legereren Zeiten war das hellblaue Hemd, das er natürlich ohne Krawatte trug.
Inhaltlich bestätigt Ballmer nochmals die vorangegangene Meldung, wonach Windows 7 bereits ab dem 1. September für Großabnehmer und Partner zur Verfügung stehen wird. Und er macht daraus einen Kampfaufruf an die Partner: “Ihr habt das System schon bald in der Hand; nutzt diesen Zeitvorsprung und überzeugt eure Kunden vom Business-Nutzen von Windows 7, denn mit Windows 7 werden sie produktiver und können viel Geld sparen”, ruft er den 5500 Konferenz-Teilnehmern zu, die aus 115 Ländern angereist sind.
Doch als in einem Podiumsgespräch mit dem Fortune-Magazin-Redakteur Geoffrey Calvin die Frage aufkommt, ob Windows 7 möglicherweise der Initiator eines weltweiten Wirtschaftsaufschwungs sein könnte, da zeigt sich Ballmer in einer seltenen Bescheidenheit: “Nein, soweit will ich nicht gehen, aber es kann gut sein, dass Windows 7 einen Art Katalysator-Rolle bei einem neuen Aufschwung einnehmen kann”, lautet seine in Moll gehaltene Prognose.
Außer über Windows 7 redet Ballmer an diesem Tag auch noch häufig über andere Betriebssysteme. So verweist er auf Windows 1.0 aus dem Jahr 1985 als ein gutes Bespiel für die Beharrlichkeit, die Microsoft bei der Verfolgung seiner selbst gesteckten Ziele an den Tag legen kann. Damals lag Microsofts grafisches Betriebssystem weit abgeschlagen hinter Apple und Atari zurück, doch die weitere Entwicklung ist bekannt.
Auch auf Googles neues Betriebssystem Chrome kommt er zu sprechen. Das heißt, er redet nicht viel darüber, sondern verhöhnt es nur ganz kurz:”Wer weiß eigentlich, was das für ein Ding ist. Und wieso machen die zwei Betriebssysteme? Ein Client-System reicht doch völlig”, lautet seine Breitseite an den Erzkonkurrenten.
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Wie langweilig
So sehr ich mich auch anstrenge, die Aggressivität von Herrn Ballmer finde ich nicht unterhaltend oder bewundernswert. Dieses Kampfgeschrei im Salesbereich ist sogar eher nervend. Einfach ein gutes Produkt geliefert bekommen, mehr möchte man doch gar nicht. Auf die Egotrips des CEOs als Zusatzpaket kann man gerne verzichten.
Aber so schafft man es leider in die Medien. Dabei entsteht eine Überhöhung der Person, die ihr nicht zusteht. Für was soll man diese Menschen bewundern, dass sie Gräben zwischen den Menschen ziehen, anstatt Brücken zu bauen.
Viele Manager, die mit visionären, entschlossenen Blick übergroß von dem Cover vergangener Ausgaben eines Wirtschaftmagazins herunter gesehen haben, sind in der Finanzkrise wieder auf menschliches Maß geschrumpft. Aber wenn sich die Zeiten bessern, können wir die Egos einzelner wieder kräftig mit Luft füllen. In diesem Sinn - "pump up the volume".