Eine Ausgangssituation, die für viele Unternehmen nicht gilt. “Mit Suse Linux Server und Windows 2000 beziehungsweise XP sind wir bestens bedient. Wenn es die handelsüblichen CAD-Versionen (2D/3D) der bekanntesten Hersteller für Linux gäbe, hätten wir uns längst von Microsoft und ihrem Windows verabschiedet”, schreibt Leser H., der in seinem Posting auch recht scharfe Worte findet: “Wir brauchen kein Spiele-Betriebssystem für kleine Jungen und ihre miteifernden Papis, sondern ein wirtschaftlich effektives Werkzeug, um unsere Arbeit wettbewerbsfähig erledigen zu können.”

Rückenwind bekommen Upgrade-Zauderer in Deutschland und Europa ausgerechnet von Microsoft selbst. Denn der Wechsel von Vista auf Windows 7 wird für europäische Nutzer besonders unkomfortabel. Ein Upgrade wird für sie nur mit einer vollständigen Neuinstallation des neuen Betriebssystems funktionieren. Das ist eine Nebenwirkung von Microsofts Entscheidung, die europäische Version von Windows 7 ohne Internet Explorer auszuliefern.

“Ehrlich gesagt, das riecht mir doch wirklich nach purer Schikane! Wenn dieser Schuss für Microsoft nur nicht nach hinten los geht!”, schreibt dazu Leser O. Warum umsteigen auf Windows 7 wenn doch XP so gut läuft? Wenn schon die Installation so kompliziert ist, warum dann sich nicht auch mal mit quelloffenem Betriebssystem oder Software beschäftigen?”

Andere mutmaßen, dass Microsoft seinen Internet Explorer hier als Machtinstrument missbraucht. “In diesem Fall, versucht Microsoft Windows-Nutzer zu mobilisieren, die den Schuldigen für das Upgrade-Ärgernis nicht bei Microsoft, sondern bei der EU-Kommission suchen werden. Damit soll ein bisschen öffentlicher Druck auf die EU-Kommission aufgebaut werden.”

Heiß diskutiert wird auch die Frage, ob die Entscheidung Windows 7 in Europa ohne Internet Explorer auszuliefern überhaupt Sinn macht. Hintergrund ist ein laufendes Kartellverfahren der EU. Die Bedenken der Wettbewerbshüter stoßen bei einigen Mitgliedern der silicon.de-Leserschaft auf Unverständnis.

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Silicon-Redaktion

View Comments

  • MS lässt den IE weg...
    "Das ist so, als würden in der Preisliste von BMW alternativ auch Motoren von Mercedes und Audi stehen"...

    Dieses oder ähnliche Einwände kommen immer wieder, wenn Microsoft durch die EU-Kommission gemaßregelt wird. Was solche Kommentatoren immer vergessen ist, daß kein Autohersteller eine solche Monopolstellung am Markt hat wie Microsoft (90% +). Daher läuft jeder solcher Einwände ins Leere.

    Microsoft hat ein Monopol, darum muss Microsoft auch an die Kandare genommen werden!

  • MS läßt den Browser weg
    Aber dann doch bitte dort, wo es nötig ist. Die ganze Browserdiskussion erweckt nur noch den Eindruck, als ob die EU hier neue Wege der Refinanzierung sucht.
    Einem User ohne tieferes IT-Wissen ist es völlig egal, ob er einen löchrigen Firefox, einen löchrigen IE oder sonst irgendeinen Browser bekommt, welcher ständig neue Updates braucht. Er will ins Internet.
    Und für einen User mit ausreichendem IT Wissen stellt es kein Problem dar, sich unabhängig vom vorinstalierten Browser den Browser seiner Wahl zu installieren und ausschließlich zu nutzen.
    Vielmehr öffnet sich nun ein Tor für alle Redistributoren, die nun die Vorinstallation des Browsers für den Kunden übernehmen werden (und dies sicherlich gegen gutes Bakschisch).
    Bei anderen Betriebssystemen regt sich komischerweise auch niemand über vorinstallierte Browser auf ... komisch. Vielleicht bringen diese Unternehmen auf dem "Strafenmarkt" einfach nicht genug Geld?

  • MS läßt den Browser weg
    Robert Holzer schrieb:

    "[...] Bei anderen Betriebssystemen regt sich komischerweise auch niemand über vorinstallierte Browser auf ... komisch. Vielleicht bringen diese Unternehmen auf dem "Strafenmarkt" einfach nicht genug Geld?"

    Und wieder jemand, der es nicht begreift (begreifen will?)!

    Bereits Ihr Vorposter nannte den Grund für die "Spezialbehandlung" von Microsoft: MS hat quasi ein Monopol! Genau aus dem Grund muss MS auch reguliert werden, und wenn es sein muss auch zu einem Verhalten gezwungen werden, das Mitbewerbern die Luft zum atmen lässt.

    Andere Betriebssystemhersteller fallen nun mal unter "ferner liefen", da MS mit Windows bereits ca. 90% des Marktes abdeckt, und müssen daher auch nicht reguliert werden!

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