Neues Betriebssystem kommt übers Internet

Während alle Augen auf New Orleans gerichtet sind, wo Microsoft auf seiner weltweiten Partnerkonferenz für das kommende Windows 7 trommelt, hat eine kleine Softwareschmiede aus Ramallah im Westjordanland möglicherweise den Startschuss für ein neues Zeitalter gegeben, in dem weder Microsofts Betriebssystem noch einer der bestehenden Konkurrenten eine Rolle spielen.

Für den Unternehmenseinsatz ist G.ho.st vorerst keine realistische Option. Privatanwender könnten sich angesichts des massiv wachsenden Angebots an gehosteten Anwendungen bald in Scharen von den teuren (Windows, Mac OS X, etc.) oder komplizierten (Linux) Betriebssystemen abwenden. Die Umsätze mit Microsofts Schlachtschiff werden vermutlich künftig geringer ausfallen.

Das hat Microsoft selbst auch längst erkannt und setzt deshalb auf ‘Azure’: Auf der ‘Professional Developers Conference’ im vergangenen Oktober präsentierte der Konzern die Cloud-Computing-Plattform der Öffentlichkeit. Derzeit steht sie als ‘Community Technology Preview’ für kostenlose Tests zur Verfügung. Der Regelbetrieb soll Ende November starten.

Anlässlich der gerade stattfindenden Worldwide Partner Conference (WPC) in New Orleans hat der Hersteller die Dollar-Preise für Azure bekannt geben: Für die Möglichkeit, eine Applikation auf Windows Azure auszuführen (nicht zu verwechseln mit einem eigenen virtuellen Server) verlangt Microsoft 12 US-Cent pro Stunde. Das Speichern von Daten kostet pro Gigabyte und Monat 15 Cent. 10.000 Transaktionen werden mit 1 Cent berechnet.

Die Datenbank SQL Azure ist als Web und Business Edition verfügbar. Die Web Edition bietet 1 Gigabyte Speicher für monatlich 9,99 Dollar. 10 Gigabyte in der Business Edition schlagen mit 99,99 Dollar zu Buche.