BPM: “Es bleibt spannend”
John Hoogland, Mitgründer und CEO des niederländischen BPM-Anbieters Pallas Athena (Business Process Management), kommentiert im silicon.de-Interview die angekündigte Übernahme von IDS Scheer durch die Software AG und mögliche Auswirkungen des Deals auf den BPM-Markt.
Pallas Athena wurde 1993 im niederländischen Apeldoorn gegründet und hat derzeit etwa 150 Mitarbeiter. Die deutsche Filiale ist in Neckarsulm. Zu den Kunden gehören ABN Amro, die Deutsche Messe AG und KarstadtQuelle Versicherungen.
silicon.de: Die Software AG hat angekündigt, IDS Scheer übernehmen zu wollen. Sind Sie überrascht?
Hoogland: Von der fortschreitenden Konsolidierung im BPM-Markt bin ich nicht überrascht. Überrascht bin eher darüber, dass IDS Scheer an die Software AG geht.
silicon.de: Wie kommentieren Sie die Übernahme?
Hoogland: Die Übernahme bestätigt unseren Ansatz, den Kunden ganzheitliche BPM-Lösungen aus einer Hand anzubieten. Einige Anbieter wie die Software AG, IBM oder Oracle versuchen dies durch Übernahmen zu erreichen. Meiner Meinung nach ist die Integration zweier völlig unterschiedlicher Produktlinien und Technologien jedoch ein langer und teurer Prozess mit einem unsicheren Ausgang.
Was die Software AG mit der Übernahme von IDS Scheer ihren Kunden in einigen Jahren anbieten will – von der reinen Prozessmodellierung hin zur Ausführung von Geschäftsprozessen in einer Umgebung – bietet Pallas Athena bereits jetzt.
silicon.de: Wie wird sich der BPM-Markt durch den Deal verändern?
Hoogland: Er bleibt auf jeden Fall spannend. Und: Die großen Anbieter werden immer größer. Aber das Entscheidende ist nicht die Größe eines Anbieters, sondern seine Leistungsfähigkeit. Und die Antwort auf die Frage, wie gut der BPM-Anbieter dem Kunden dabei helfen kann, schnell gute Ergebnisse bei der Implementierung von Maßnahmen zur Prozessverbesserung zu erzielen.
Zudem hoffen wir, dass das Zusammengehen von großen BPM-Infrastruktur-Anbietern nicht dazu führt, dass ein ebenso interessantes wie wichtiges Businessthema zu einem reinen IT-Infrastruktur-Problem degradiert wird.
 
John Hoogland
Bild: Pallas Athena